Weka ist verkauft: Wie geht es nun weiter?
Der Verlag mit Hauptsitz in Kissing ist nun im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Paragon Partners. Welche Auswirkungen das hat und ob Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen
Kissing Die Geschichte der Firmengruppe Weka in Kissing ist untrennbar mit der ihres Gründers Werner Mützel verbunden. Der Unternehmer hatte mit Fachbüchern den Grundstein für eine Verlagsgruppe gelegt, die heutzutage 23 Unternehmen in vier Ländern umfasst. Sein Tod im Jahr 2018 löste große Trauer aus – nicht nur am Hauptsitz in Kissing. Auch wenn Mützel zu dieser Zeit keinen Einfluss mehr auf das Tagesgeschäft ausübte, hatte er vor seinem Tod eine wegweisende Entscheidung getroffen.
Wie ein Unternehmenssprecher erklärt, war der Verkauf der Firmengruppe von Mützel testamentarisch verfügt worden. Die beiden Geschäftsführer Stephan Behrens und Michael Bruns hatten nach seinem Tod erklärt, dass das Ziel sei, die Weka-Gruppe als Ganzes zu verkaufen. Das ist nun erreicht worden. Wie berichtet hat die Beteiligungsgesellschaft Paragon Partners, mit Sitz in München, sämtliche Anteile erworben.
Doch was bedeutet das für die Mitarbeiter, vor allem am Standort in Kissing? Grundsätzlich ist die Weka Media GmbH & Co. KG einer der größten Arbeitgeber in der Gemeinde. Zurzeit sind dort nach Angaben des Unternehmens 350 Mitarbeiter beschäftigt. Im vergangenen Jahrzehnt gab es massive Umstrukturierungen. Zuletzt trennte sich der Verlag 2014 eigenen Angaben zufolge von veralteten Produktbereichen.
Damals mussten viele Mitarbeiter gehen. Inzwischen läuft das Geschäft aber wohl rund. Die Anzahl der Beschäftigten in Kissing ist seit 2014 ungefähr gleich geblieben.
an der Führungsstruktur wird sich nach der Übernahme durch die Beteiligungsgesellschaft nichts ändern. Behrens und Bruns blieben in Kissing die Geschäftsführer, lässt die Gruppe mitteilen.
Weka Media stellt aber nur eines der 23 Unternehmen im Firmenimperium dar. Verkauft wurde ja die gesamte Firmengruppe mit allen Medienunternehmen und ServiceGesellschaften. Die sitzen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich. Die Gruppe beschäftigt insgesamt 1500 Mitarbeiter und erwirtschaft nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von rund 250 Millionen Euro. Bekannte Titel, die in Deutschland bei Weka erscheinen, sind die Zeitschriften Connect, Stereoplay und PC Magazin.
Wie das Unternehmen selbst erklärt, bietet die Firmengruppe Fachinformationen, Software, Weiterbildungen und andere Dienstleistungen in zwei Bereichen mit englischen Namen an. Das Segment „Business-Information und -Education“umfasst unter anderem Print-, Digitalformate und Seminare. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung von regulatorischem oder technischem Wissen in spezifischen NiAuch schen wie etwa Arbeitssicherheit oder Gefahrgüter. Der Bereich „Business Communication“liefert Fachinformationen für verschiedene Industrien unter anderem über Zeitschriften.
An der Aufteilung in der Gruppe und auch an der Arbeit in den einzelnen Firmen wird sich wohl erst einmal nichts ändern. Der Unternehmenssprecher sagt: „Es ist nicht geplant, dass Paragon Partners ins Tagesgeschäft eingreift; das operative Geschäft wird geleitet von Kurt Skupin, einem langjährigen WekaManager, der bisher unsere Mediengruppe München geleitet hat.“
Dieser ist nun CEO, also oberster Leiter des operativen Geschäfts, der neuen Muttergesellschaft PP Media AcquiCo. Die hat ihren Sitz ebenfalls in Kissing und beschäftigt rund 15 Mitarbeiter.
Übernahmen von Unternehmen sind oft mit Umstrukturierungen verbunden, die auch den Wegfall von Arbeitsplätzen bedeuten können. Für die Weka-Mitarbeiter gibt es aber nach der Übernahme durch Paragon Partners eine gute Nachricht. „Kündigungen oder Standortschließungen sind nicht vorgesehen“, heißt es auf Anfrage unserer Zeitung.