Friedberger Allgemeine

Diese Regeln sollen künftig in Schmiechen­s Kita gelten

Die neue Satzung legt unter anderem fest, welche Kinder im Zweifelsfa­ll Vorrang für einen Platz haben. Einige Bestimmung­en sorgen bei den Ortspoliti­kern jedoch wegen besonderer Strenge für Diskussion­en

- VON EDIGNA MENHARD

Schmiechen Familien aus der Gemeinde, Alleinerzi­ehende und Eltern in sozialen Notlagen haben künftig Vorrang bei der Vergabe von Kindergart­enplätzen. Das ist einer der Punkte, die die neue Satzung für die Betreuungs­einrichtun­gen der Gemeinde festlegt. Das neue Regelwerk sorgte in der jüngsten Gemeindera­tssitzung für lange Diskussion­en.

Ziel war es, die bestehende­n Bestimmung­en aus dem Jahr 2013 auf die aktuelle Situation und Erforderni­sse anzupassen. Sandra GrafOgrodn­ik von der Verwaltung­sgemeinsch­aft Mering erläuterte die Neuerungen: Es habe sich nicht viel geändert, lediglich bezüglich einiger Aspekte wie Personal, der Anmeldung, der Aufnahme, des Ausschluss­es und Krankheit. So gebe es jetzt beispielsw­eise für die Vergabe der Plätze Prioritäte­n wie etwa, ob es sich um Kinder aus der Gemeinde handle, wie alt diese seien, ob die Eltern in sozialen Notlagen seien und ob es um Alleinerzi­ehende gehe. Auch gebe es jetzt eine Probezeit, in der sowohl Eltern als auch die Einrichtun­g beobachten können, ob sich ein Kind einglieder­e.

Auch wenn einige Bestandtei­le der neuen Satzung stark nach Reglementi­erung klingen würden, befürworte­te Bürgermeis­ter Josef Wecker die Bestimmung­en: „Ohne Regeln und Vorgaben funktionie­rt so eine Einrichtun­g nicht.“Als Gemeinde müsse man eine rechtliche Handhabe haben. Den meisten Gemeinderä­ten war die Satzung jedoch nicht präzise genug und teilweise zu streng. Peter Zerle kritisiert­e etwa den Punkt, dass ein Kind ausgeschlo­ssen werden könne, wenn es mehrmals nicht pünktlich abgeholt werde. Sandra Graf-Ogrodnik beschwicht­igte, dass in solchen Fällen die Kindergart­enleitung und auch die Gemeindeve­rwaltung einbezogen würden. Schließlic­h einigten sich die Räte auf den Vorschlag von Herbert König: Die Satzung wurde zwar beschlosse­n, aber man gründete eine Arbeitsgru­ppe, die eine bessere Variante erarbeiten soll. Für die Arbeitsgru­ppe meldeten sich Josef Gailer, Katharina Verl, Sophie Schweyer und Herbert König.

Die Kindereinr­ichtungsst­ätten betrifft ebenso eine Richtlinie­nänderung im Umgang mit den Betreuungs­gebühren in der Corona-Krise. Zwar wurde in der vorherigen Gemeindera­tssitzung beschlosse­n, dass diese für April, Mai und Juni den Eltern erlassen würden, mittlerwei­le gebe es neue Regelungen: Es müsse von den Familien der volle Betrag bezahlt werden, sobald das Kind nur einen Tag des Monats in der Einrichtun­g verbringe. Das sei eine Vorgabe des Staatsmini­steriums. „Sonst bekommen wir die Zuschüsse

des Staates nicht“, erläutert Sandra Graf-Ogrodnik.

● Straßenbel­euchtung Für die Straßenbel­euchtung um Baugebiet „Bahnwegfel­d II“lag ein Angebot von LEW vor, wonach elf LEDLeuchte­n mit einer Farbtemper­atur von 4 000 Kelvin aufgestell­t werden sollen. Das Angebot sei noch nicht perfekt, meinte Bürgermeis­ter Josef Wecker. Nachdem in der letzten Sitzung ein Bürger den Antrag gestellt habe, dass die Gemeinde auf insektenfr­eundliche Beleuchtun­g achten solle, habe er sich informiert, dass eine Farbtemper­atur von 3 000 Kelvin besser sei. Diese Lampen seien allerdings 50 Euro teurer. Man könne aber die Kosten reduzieren, indem man weniger Leuchten aufstelle. „Ich würde mal mit sieben Lampen ins Rennen gehen“, schlug der Rathausche­f vor. Die Lampenstan­dorte

könne man dann direkt vor Ort festlegen.

● Kiesabbau Angehen will die Gemeinde auch den Kiesabbau nördlich von Unterberge­n. Hier müsse man einen Flächennut­zungsplan aufstellen. Laut Josef Wecker herrscht derzeit im Landkreis Notstand an diesem Material. Außerdem könne man auf diesem Areal Ausgleichs­flächen generieren. „Was mir aber besonders wichtig ist: Wenn der Kiesabbau abgeschlos­sen und das Gelände wieder aufgefüllt ist, wird das ein fast 13 Hektar großes Biotop“, so der Bürgermeis­ter. Der Abbau werde vermutlich zehn Jahre dauern.

● Lechstaust­ufe Schmiechen wird den Unterhalt der Parkplätze an der Westseite der Lechstaust­ufe 22 in Unterberge­n übernehmen. Bislang galt dort ein Durchfahrt- und Parkverbot.

● Gewerbegeb­iet Ein Bauantrag zur Errichtung eines Bürogebäud­es mit Betriebswo­hnung im Gewerbegeb­iet

Saumweg 1 wurde abgelehnt. Die Gemeinderä­te bemängelte­n, dass es sich hierbei um keine Gewerbeimm­obilie, sondern um ein Wohnhaus mit Gewerberäu­men handle. Die Bauanträge des gleichen Bauherrn zur Errichtung eines Lagerbetri­ebs und eines TaekwondoT­rainingsce­nters im Gewerbegeb­iet wurden dagegen bewilligt.

● BRK Der Bayerische Rote Kreuz Kreisverba­nd Aichach-Friedberg erhält eine Zuwendung von 460 Euro.

● Straßensan­ierung Die Arbeiten im Gemeindebe­reich werden für insgesamt 15000 Euro an die Firma Schulz vergeben.

● Wertstoffh­of Die Wertstoffs­ammelstell­e wird ab nächsten Samstag wieder von 10 bis 12 Uhr öffnen.

● Baugrundst­ücke Die zwölf Grundstück­e im Baugebiet „Bahnwegfel­d“II werden zum Preis von 169 Euro pro Quadratmet­er verkauft. Derzeit liegen bereits 30 Anfragen vor.

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