Debatte über Schimpansenhaltung
V-Partei und Augsburg in Bürgerhand kritisieren das Vorgehen der Zoo-Direktorin
Die V-Partei und die Wählervereinigung Augsburg in Bürgerhand kritisieren das Vorgehen des Zoos bei der Haltung der drei Schimpansen. Wie berichtet setzt der Zoo auf einen Umbau der bestehenden Schimpansenanlage, statt die Affen in eine Auffangstation abzugeben. Die Anlage erlaubt aktuell keine artgerechte Haltung und wäre auch nach einem Umbau recht klein. Im Stadtrat kritisierte Bruno Marcon (Augsburg in Bürgerhand) das Vorgehen von Zoochefin Barbara Jantschke. Die von ihr vorgebrachten Begründungen gegen eine Abgabe in die Auffangstation in Wales seien unzureichend. Roland Wegner (V-Partei) kritisierte, dass Affen in Augsburg nie artgerecht haltbar seien. Der Innenbereich des Schimpansenhauses sei mit seinen 80 Quadratmetern eine „trostlose Bude“.
Um die Frage, dass beim Tod eines Affen kein neues Tier nach Augsburg kommen könne, weil das Haus auch nach dem Umbau zu klein sei, komme man nicht herum. Auch hier seien Jantschkes Aussagen zu dürftig. Das Geld für den Umbau könne man sich bei einer Abgabe der Schimpansen sparen und lieber in Artenschutzprojekte vor Ort investieren, statt „eine zweite JVA Augsburg zu bauen, die sich Zoo nennt“, so Wegner. Vor der Kongresshalle, wo der Stadtrat tagte, demonstrierten am Donnerstag auch einige Tierschützer.
Zoodirektorin Jantschke war in die Sitzung gekommen, um Fragen zu beantworten, doch da das Thema ganz zum Schluss nach 21 Uhr aufgerufen wurde, war sie nicht mehr anwesend. Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) sagte, das Gehege werde auch nach einem Umbau nicht optimal sein, aber Verbesserungen bieten. Dies sei besser als eine Abgabe der Tiere in eine Auffangstation. Man werde weiterhin versuchen, die Affen in einen anderen wissenschaftlich geführten Zoo abzugeben. Das Thema soll nun noch einmal im Aufsichtsrat des Zoos besprochen werden.