Wie ein Wulfertshauser mit der CoronaInfektion umgeht
Für Thomas Deisenhofer kam die Diagnose Mitte Oktober. Der 56-Jährige fühlte sich schlapp und hatte Schüttelfrost, ließ sich krankschreiben und machte vorsorglich einen Corona-Test. Dann die böse Überraschung: Der Test war positiv. „Ich konnte das gar nicht glauben. Ich dachte, es ist eine starke Erkältung oder etwas ähnliches.“Bis heute weiß der Wulfertshauser nicht, bei wem er sich angesteckt hat. „Vielleicht bei einem Schüler, aber das kann ich nicht genau sagen“, so der Musiklehrer, der in Augsburg arbeitet. Insgesamt zehn Tage befand er sich in Quarantäne. Keine leichte Zeit: „Gerade für den Kopf war das unheimlich schwer. Man macht sich viele Gedanken und hofft, keinen angesteckt zu haben.“
Und noch etwas machte dem 56-Jährigen zu schaffen: „Der Verlauf war seltsam. Mal ging es mir gut, eine halbe Stunde später war ich wieder total platt. Man weiß einfach nicht, ob es besser oder schlimmer wird.“Ständig überprüfte er in dieser Zeit seinen Geruchs- und Geschmackssinn. „Man ist viel mit sich selbst beschäftigt, gerade psychisch war es eine große Belastung. Angst hatte ich nicht, aber ich war total verunsichert.“
Nach acht Tagen hatte er keine Symptome mehr und durfte die Quarantäne beenden. Doch vorbei war die Erkrankung damit noch nicht. Weiterhin plagte ihn Kurzatmigkeit. „Ich habe mich deshalb auch nicht getraut, Sport zu machen. Das hat mich belastet.“Erleichterung gab es erst Anfang Dezember – rund anderthalb Monate nach dem positiven Test. „Ich habe wieder befreit atmen können. Da ist eine Last von mir abgefallen.“Bleibende Schäden trägt Thomas Deisenhofer vermutlich nicht davon, aber das Virus hat dennoch viel verändert: „Man nimmt Corona ganz anders wahr. Im Frühjahr war alles soweit weg und plötzlich trifft es einen. Ich verschanze mich jetzt nicht zuhause, aber habe natürlich Respekt vor dem Virus.“