Der Berufsmusiker Andreas Thon sorgt sich um seine Jugendkapelle
Besonders hart traf es die Kulturbranche. Das weiß insbesondere Andreas Thon, Leiter der städtischen Jugendkapelle Friedberg. Frühjahrskonzert, unzählige Proben sowie eine Konzertreise nach Wien – Corona machte alles zunichte. Thon: „Das ist für die Kinder und Jugendlichen sehr bitter.
Alle hatten sich so darauf gefreut. Die Konzertreise wurde jetzt auf 2021 verschoben, aber man weiß ja nicht, wie es weitergeht.“
Besonders ärgert den 56-Jährigen das ständige Hin und Her: „Erst dürfen wir proben, dann unter gewissen Auflagen und dann wieder nicht. Wir haben unser Hygienekonzept ständig weiterentwickelt. Für ein Orchester ist so eine Situation extrem schwierig.“Besonders der zweite Lockdown habe die Friedberger Nachwuchsmusiker hart getroffen. Thon: „Nach dem ersten Lockdown haben sich alle riesig gefreut, wieder zu musizieren. Umso größer war die Enttäuschung im Herbst.“Zwar waren im Sommer auch Proben mit bis zu 15 Personen möglich, doch meist mussten die Nachwuchsmusiker auf den Einzelunterricht ausweichen. „Das ist auf Dauer schwierig. Meine Kollegen haben mir erzählt, dass bei vielen die Motivation gefehlt hat“, so der Rehlinger, der hinzufügt: „Es geht um das gemeinsame Musizieren. Das macht viel mehr Spaß, als wenn man die ganze Zeit vor sich hin dudelt.“Seit Anfang Dezember konnte auch der Einzelunterricht nur noch online stattfinden.
Besonders bitter war auch die Absage des großen Probe-Ausflugs ins Schullandheim nach Dinkelscherben. „Das ist immer ein Höhepunkt bei uns im Kalender. Da geht es nicht nur Musik, sondern auch um Gemeinschaft. Auch für 2021 mussten wir das Wochenende bereits absagen“, so Thon, der seit 30 Jahren die Jugendkapelle leitet.