Sorgenfreie Saison ist möglich
Der FC Augsburg hat in dieser Saison schon häufiger Spielen in der Schlussphase eine Wendung gegeben. Das mag Glück sein, aber in der Vielzahl, in der es dem FCA in dieser Saison gelingt, spricht das eher für Qualität. Und den Willen der Mannschaft. Heiko Herrlich hat es geschafft, der Mannschaft eine Gier auf Punkte einzuimpfen. Das ist eine gute Nachricht. Und er scheint es auch hinzukriegen, dem FCA spielerische Fortschritte zu vermitteln. Das dauert zwar, was allerdings nicht überrascht. Die Spieler betonen stets, dass dies ein längerer Prozess sei und man Geduld haben müsse. Ballbesitzanteil und Passquote waren am Samstag beim Sieg in Köln sehr ordentlich. Dabei waren natürlich auch etliche Zuspiele in der eigenen Hälfte zu sehen, die wenig Risiko verlangen. Wenn aber eine Mannschaft spielerische Qualität am Samstag zeigte, waren das die Gäste. Die Kölner versuchten dagegen, fast ausschließlich über ihre Körperlichkeit und hohe Bälle zum Erfolg zu kommen.
Herrlich hatte auch den Mut, eine offensive Herangehensweise zu wählen. Und als ihn sein Gegenüber Markus Gisdol mit der Aufstellung überraschte, fand er kurz vor Spielbeginn noch die richtige Antwort mit einer Feinjustierung im Anlaufverhalten. All das – aber vor allem die 19 Punkte – lassen die Hoffnung aufkommen, dass sich der FCA mehr und mehr ins Mittelfeld absetzt und einer sorgenlosen Saison entgegenblickt. Bei den wichtigen Partien wie in Bielefeld und jetzt in Köln waren die Augsburger jedenfalls voll da, gut einstellt und bis in die Schlussphase geduldig. Darauf lässt sich aufbauen – wenn keiner ungeduldig wird.