Geli fühlt sich nicht wohl im Zoo
„Geli, der Jagdgepard“wurde von Stefan, Katharina und Opa Otto geschrieben
Einerseits kamen täglich immer noch mehr Besucher in den Tiergarten in Schönbrunn. Weil sich in der Zwischenzeit im Weichselbauerschen Lande herumgesprochen hatte, welche wundersame Riesenkatze, welch prächtiges Tier da zu bestaunen sei, waren die Zeitungen voll mit Gelis Bildern. So wurde der Schönbrunner Jagdgepard einerseits zum großen Star, an dem Tag für Tag tausende von Menschen vorbeizogen, „ah“ und „oh“riefen und ihm Mannerschnitten und Schwedenbomben und Mozartkügelchen in den Käfig schmissen. Andererseits wurde die Katze selbst, der gute Geli, immer trauriger, deprimierter. Nichts konnte ihn erfreuen. Nichts! Wie auch? Sein neues Dasein war eine einzige Qual. Unerträglich. Und keine Chance, zu entkommen. Unüberwindbar die Ketten, aus bestem heimischem Stahl die Eisenstäbe des Käfigs.
Ob seiner Situation wurde Geli immer gereizter. Er konnte sich nicht bewegen. Er bekam nur Aas zum Fraße vorgeworfen. Er hatte Hunger und Durst.
Und das Schlimmste: er hatte nicht einen einzigen Freund. So lag Geli nur in seinem Käfig. Und knurrte. Und fauchte. Und fauchte. Und knurrte. Immer wieder schlug ein Wärter mit seiner Peitsche auf den Geparden ein. Geli schien das egal zu sein. Er schien das nicht einmal zu spüren. Überall am Körper hatte er bereits Wunden, aus denen Blut floss. Aber das machte ihn für die Menschen, die kamen, nur noch interessanter, noch gefährlicher. „Die Bestie von Schönbrunn“wurde er bald genannt.
So dauerte es nicht allzu lange, bis Geli, „die Bestie von Schönbrunn“, die Sensation im gesamten Weichselbauerschen Lande war. Der Fürst war sich bewusst, was für einen Schatz er da hatte. Deshalb ließ er Geli noch besser bewachen. Denn wenn Geli abhanden kommen würde, wäre das nicht nur für seine Tierparkgegner im weiten Russland und im hügeligen Schottland ein enormer Vorteil. Solch ein Verlust würde auch eine gewaltige Panik im ganzen Land verursachen. Denn würde die
Bestie von Schönbrunn verschwinden, würde das zu einem Chaos führen, ähnlich dem Corona-Chaos anno 2020. Es wäre eine Katastrophe. Dessen war sich Fürst Kurtin von Weichselbauer gewiss. Fortsetzung
folgt nächsten Montag
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Info Die Geschichte „Geli, der Jagdge pard“steht auch in dem Buch „Mär chen aus CoronaTagen“, ist im Berenkamp Verlag erschienen, hat 212 Seiten und kostet 18,50 Euro. Geschrieben wurde es von Stefan und Katharina Meier und Otto Köhlmeier.