Königsbrunnerin schildert Leben in Großbritannien
Königsbrunn/London Für die Einwohner Großbritanniens wäre 2020 auch ohne Pandemie ein Jahr der Umwälzungen geworden: Der anstehende Austritt aus der EU samt seiner wirtschaftlichen Unwägbarkeiten, Neuwahlen, einem Premierminister, der viel redet, aber nur selten liefert. Die Königsbrunnerin Verena Jung lebt seit 13 Jahren in London. Um bleiben zu können, hat sie sich einen britischen Pass besorgt und dabei ihre eigene Odyssee erlebt.
In Großbritannien gibt es kein Einwohnermeldeamt, wie es in Deutschland bekannt ist. Als die Diskussionen um den Brexit vor zwei Jahren immer lauter wurden, bemühte sich Verena Jung als Erstes um eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung: „Und wurde insgesamt fünf Mal abgelehnt!“Dagegen sei die Prozedur zum
Erhalt der britischen Staatsbürgerschaft viel einfacher gewesen. Für den abzulegenden Test „Life in the UK“kaufte sich die 46-Jährige das entsprechende Buch, um auf alle Fragen rund um die britische Geschichte, Monarchie und Gesetze vorbereitet zu sein.
Nach Prüfungen und weiterem Papierkram ist Jung fast am Ziel: „Nun muss ich nur noch meinen Treueeid auf die Queen schwören, dann bekomme ich meinen britischen Pass.“Ihre deutsche Staatsbürgerschaft behält sie selbstverständlich, und sie wäre auch zum Weihnachtsfest gerne nach Königsbrunn gekommen.
Der Flug war schon gebucht, aber durch die rasante Entwicklung in der Covid-19-Pandemie hat sich Verena Jung noch vor den Grenzschließungen entschieden, in London zu bleiben.