Anleitung für den Politischen Aschermittwoch
Ausnahmsweise und auch nur deshalb, weil die CSU-Landesleitung flehentlich darum gebeten hat, veröffentlichen wir an dieser Stelle eine kurze Anleitung für alle regelmäßigen Besucher des Politischen Aschermittwoch in Passau, der dieses Jahr saudummerweise nur virtuell stattfinden kann:
1. Um daheim vor dem Bildschirm in Stimmung zu kommen, sollte schon am Vorabend ausreichend bayerisches Bier und Obstler getrunken werden. Der Alkoholpegel sollte gleich am Mittwochmorgen mit einer frischen Kontermass dem zünftigen Ereignis angepasst werden.
2. Dazu empfiehlt sich das mehrmalige Abhören des Bayerischen Defiliermarschs. Dabei strammzustehen und rhythmisch zu klatschen, ist zur Einstimmung hilfreich, aber erst beim Einzug des CSU-Vorsitzenden in die leere Passauer Dreiländerhalle zwingend erforderlich.
3. Zwischendurch sollten, um die Atmosphäre „unter gefühlt 10 000 Besuchern am größten Stammtisch der Welt“mit allen Sinnen erfassen zu können, zwei Fischsemmeln mit viel Zwiebeln und eine gepfefferte Käsesemmel gegessen werden.
4. Die Regieanweisungen sind strengstens zu beachten: Applaudieren, jubeln, „Markus, Markus“skandieren oder wahlweise, wenn es gegen irgendwelche linke oder grüne Spinner geht, laut lachen und auf die Schenkel klopfen.
5. Zu den Hymnen am Schluss haben sich alle zu erheben.
6. Keinesfalls sollte man sich vorher alte Aufzeichnungen mit Strauß oder Stoiber anschauen, damit man den Unterschied zu früher nicht bemerkt.