Friedberger Allgemeine

Was Corona für Model Michael Bauer bedeutet

Lockdown Mit der Krise blieben auch die Laufstege leer, Modeljobs brachen weg. Der 30-jährige Augsburger ist froh, dass er sich schon vor der Pandemie neben dem Modeln weitere Standbeine aufgebaut hat

- VON INA MARKS

Sein letzter größerer Auftritt ist rund ein Jahr her. Auf der Sportfachm­esse Ispo lief Michael Bauer noch für die Firma Falke auf einer Modenschau. Kurz danach stellte die Corona-Pandemie jedoch alles auf den Kopf – auch das Leben des inzwischen 30 Jahre alten Augsburger­s. „Normalerwe­ise werde ich als Model 40 bis 50 Mal im Jahr gebucht“, erzählt Bauer. Doch was ist gerade schon normal. Im vergangene­n Jahr erhielt Bauer, der früher bei der Stadt arbeitete und mal beim FC Augsburg spielte, bis auf vereinzelt­e Engagement­s im Sommer gar keine Aufträge mehr. Zum Glück, sagt Michael Bauer, lebe er nicht mehr nur vom Modeln.

„Ich bin froh, dass ich mir vor rund zwei Jahren als Influencer auf Instagram ein zweites Standbein aufgebaut habe.“In dem sozialen Netzwerk macht der Mann, der vor sechs Jahren zum zweitschön­sten Mann Deutschlan­ds gekürt worden war, Werbung für Pflegeprod­ukte oder gesund aussehende Naschereie­n. „Mir ist es wichtig, dass die Pro

die ich vermarkte, auch zu mir passen.“Vor ein paar Jahren hat Bauer zudem seine eigene Modemarke gegründet. „Haterzgold“nennt er sein Streetstyl­e-Label, für das er auch regelmäßig auf Instagram wirbt. Die sportliche Mode vertreibt er über einen Onlineshop. Mit der Pandemie und dem ersten Lockdown habe er sich durchaus Sorgen gemacht, wie es bei ihm weitergehe­n soll, erzählt Bauer. „Mir brachen schon Einnahmen weg, weil Modeln eigentlich mein Hauptdukte, schwerpunk­t war.“Doch das Gefühl der Unsicherhe­it sei nach ein paar Wochen vergangen.

Bauer sagt, mit seinen beiden anderen Standbeine­n klappe es soweit ganz gut. Er will optimistis­ch bleiben. Vor Corona hat er Respekt.

„Als mein Großcousin an Corona starb, hat das unsere Familie krass getroffen“, meint er. Dennoch halte Bauer einige Maßnahmen, die die Politik getroffen hat, für überzogen. Was er gerade besonders vermisst, ist das Fitnessstu­dio. „Vier bis fünf Mal die Woche gehe ich normalerwe­ise dort hin. Natürlich um zu trainieren, aber auch um die Menschen zu treffen.“Nun müsse er sich zuhause zum Sport motivieren, das sei nicht leicht. „Wenn ich mal zwei Tage nichts mache, bekomme ich allerdings ein schlechtes Gewissen.“

Michael Bauer joggt viel, von seinem Fitnessstu­dio habe er Hanteln mit nach Hause nehmen dürfen, er arbeitet außerdem mit Fitnessbän­dern und einem Bauchtrain­er. Für ein Model ist es eben wichtig, auch im Lockdown in Form zu bleiben. Michael Bauer, der auch schon mal in den TV-Shows „Bacheloret­te“und „Bachelor in Paradise“zu sehen war, ist erst im Dezember 30 Jahre alt geworden. Über das Alter mache er sich jobmäßig keine Gedanken, meint er. „Bis hin zum Best Ager kann man eigentlich immer als Model arbeiten.“

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Foto: Benny Kast Michael Bauer weiß, sich in Pose zu stellen. Auch vor dem Hochablass.

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