Ärger um Impfzentrum
Die Einrichtung in Dasing sei schwer erreichbar, heißt es. Was das Landratsamt sagt
Mering/Dasing Senioren über 80 Jahren bekommen als Erstes die Möglichkeit zur Corona-Impfung. Gerade in dieser Altersgruppe sind viele nicht mehr mit dem eigenen Auto mobil. Deswegen sorgt die Lage des Impfzentrums in Dasing, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht erreichbar ist, für Kritik gerade im Landkreis-Süden (wir berichteten). Für die Umsetzung vor Ort ist das Landratsamt Aichach-Friedberg verantwortlich. Dieses bezieht nun Stellung.
Viele Senioren und auch Helferorganisationen würden sich mobile Impfteams wünschen. Pressesprecher Wolfgang Müller erklärt, dass es mit dem bisher zur Verfügung stehenden Impfstoff gar nicht möglich ist, einzelne Personen zum Impfen aufzusuchen: Jedes Fläschchen mit Impfstoff enthält bis zu sechs Dosen bzw. Injektionen. Würde eine nicht mobile Person zur Impfung besucht, müsste der restliche Impfstoff aus diesem Fläschchen entsorgt werden. „Das macht natürlich keinen Sinn, ist bei der bisher zur Verfügung stehenden Impfstoffsorte wegen der strengen Vorgaben zur Lagerung aber nicht anders möglich“, so Müller. Bei Impfstoffen, die demnächst hoffentlich zur Verfügung stehen, sollte sich das aber ändern, meint er.
Das Landratsamt arbeite gemeinsam mit der Firma Vitolus, die das Impfzentrum in Dasing betreibt, an
Lösungen. Dabei gehe es nicht nur um Personen, die niemanden haben, der sie nach Dasing fährt, sondern auch um die, die gar nicht transportiert werden können. Dieses Problem zu lösen, sei nicht so einfach.
Müller nimmt auch Bezug auf die Aussagen des Meringer Seniorenbeauftragten Guido Schlosser. Dieser hatte geäußert, dass das Landratsamt von den Ehrenamtlichen erwarte, dass sie sich mit Fahrdiensten engagieren. „Wir sind unglaublich froh um die Initiative der Ehrenamtlichen, aber es besteht hier keinerlei Erwartungshaltung vonseiten des Landratsamtes“, betont Müller. Die Freiwilligenagentur sei in Kontakt mit einzelnen Initiativen und befasse sich auch mit Möglichkeiten einer Kostenerstattung.
Die Bürger im Landkreis-Süden würden sich ein kleineres Impfzentrum beispielsweise in Mering, das besser zu erreichen ist, wünschen. Vorbild könnte die Stadt Augsburg sein, die Impfunterzentren vor Ort in den Stadtteilen plant. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt Müller, dass man das am Landratsamt Aichach-Friedberg natürlich überlegt habe. Der Aufwand sei jedoch relativ hoch, und die Menschen, die bettlägerig sind und das Haus nicht mehr verlassen können, erreiche man damit dennoch nicht.
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Info Alles Wichtige zum Impfen gibt es unter www.lraaicfdb.de/corona.