Für ein sauberes Mering braucht es ein neues Bewusstsein
Der Obst- und Gartenbauverein Mering-St. Afra organisiert wieder eine Sammelaktion in der Marktgemeinde
Mering Gemeinsam für ein sauberes Mering: Am Freitag und Samstag haben mehrere Vereine, Initiativen und Bürger der Marktgemeinde Abfall auf den Straßen und in der Landschaft eingesammelt. Was dabei alles zusammengekommen ist.
Abfall findet sich in Mering, wohin man blickt: Beim Spaziergang, mitten im tiefsten Hartwald, sticht auf dem moosbedeckten Boden ein hellgelber Margarinendeckel hervor. Kleine Verpackungstüten aus Plastik wehen durch die Grünanlagen der Gemeinde, FFP2-Masken vergammeln in den Rinnsteinen der Straßen. Von diesen haben die beiden Siebtklässler Tim von Benckendorff und Jonathan Lidl gemeinsam mit der Achtklässlerin Anna Then viele aufgesammelt.
Die drei engagieren sich bei Fridays for Future. Der Müll ärgert die jungen Klimaschützer. Die Jugendlichen erzählen, dass sie vor Kurzem bei einem Spaziergang mit anderen aus der Initiative in nur einer halben Stunde eine komplette Tüte Unrat eingesammelt hatten. Das nahmen die Schüler zum Anlass, sich mitsamt den Parents for Future der Müllsammelaktion anzuschließen, die der Obst- und Gartenbauverein sowie die Siedlergemeinschaft Mering-St. Afra jedes Jahr durchführt.
Die Aktion musste diesmal wegen der Corona-Bedingungen jedoch ein wenig anders organisiert werden, erzählt Vorsitzende Regina Martin.
Lasen die Mitwirkenden bislang auf Schleppern die Müllsäcke auf, konnte man nun den Abfall am Marktplatz oder Bauhof vorbeibringen. Als kleines Dankeschön bekamen die fleißigen Helfer Hornveilchen oder Salatsetzlinge geschenkt. Trotz des kalten Wetters beteiligten sich mehr als 70 Personen, darunter sehr viele Eltern mit Kindern.
Die hatten einiges zu tun. Grünen-Gemeinderätin Petra von Thienen war etwa am Stadtbiotop und am Bahnhof St. Afra unterwegs. „Wir haben fünf große Müllsäcke gesammelt mit allem Möglichen – von der Spritze bis zur Gaskartusche.“Am Häufigsten verschmutzten aber Plastik, Getränkedosen, Schnapsfläschchen, Kippen und Verpackungen von Schokoriegeln die Landschaft. Michael Dudella vom Bündnis für Nachhaltigkeit hat am Bahnhof einen Behälter gefunden, auf dem ein Warnhinweis mit Totenkopf abgedruckt war. Regina Martin ärgert sich vor allem über die vielen Hundekotbeutel aus Plastik, die überall herumliegen. Sie erzählt, dass auch ein altes Fahrrad und viele Stapel Altpapier zur Sammelstelle gebracht wurden. Ein Bürger habe eine ganze Tüte Batterien in einer Hecke aufgespürt. Diese wird getrennt entsorgt. Der Rest kam in den fünf Kubikmeter großen Container, der am Ende der Müllsammelaktion randvoll war.
Das Engagement der Sammler und die Zusammenarbeit der Vereine begeisterte Bürgermeister Florian Mayer, er fügte aber hinzu: „Es ist traurig, dass man überhaupt solche Maßnahmen ergreifen muss.“Als Negativ-Beispiel nannte er den neuen Basketballplatz in der Gemeinde, der noch gar nicht richtig freigegeben sei: „Was da an Müll liegen gelassen wird, das ist schlimm.“Es müsse ein Bewusstsein geschaffen werden, dass man seinen eigenen Abfall nicht liegen lasse, sondern wieder mit nach Hause nehme.