Friedberger Allgemeine

Kalter Champagner

Manchester City steht vor einer historisch­en Woche

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Manchester Nur sieben Kilometer liegen zwischen Manchester Citys Etihad-Stadion und dem Old Trafford, der Heimstätte von Manchester United. Auch in der PremierLea­gue-Tabelle sind die Klubs Nachbarn. Und doch liegen gerade nicht nur 13 Punkte, sondern Welten zwischen den Rivalen. Man City hat ein Stimmungsh­och, steht kurz vor dem siebten Meistertit­el und könnte am Dienstag erstmals das Finale der Champions League erreichen (21 Uhr, Sky). United steht mit einem Bein im Europa-LeagueEnds­piel und wird wohl Vizemeiste­r, doch das Klima ist vergiftet. Das hatte nun sogar Auswirkung­en auf Citys Meistersch­aft.

„Wir können schon mal den Champagner in den Kühlschran­k stellen“, hatte Man-City-Trainer Pep Guardiola am Samstag nach dem 2:0-Sieg bei Crystal Palace gesagt. Am Sonntag hätte Man City dann sogar anstoßen können. Wenn United gegen Liverpool verloren hätte, wäre City nicht mehr einzuholen gewesen. Doch dazu kam es nicht. Die Partie wurde abgesagt, nachdem wütende Fans von Manchester

United den Rasen gestürmt hatten – ein Protest gegen die Besitzer, der aus dem Ruder lief. „Glazers out“riefen die Anhänger lautstark. Die verworfene­n Pläne für eine europäisch­e Super League, zu deren Initiatore­n Man United gehörte, waren der jüngste Anlass.

Solche Probleme gibt es beim Nachbarn nicht, obwohl auch Man City die Super League wollte. Dass der Klub im Besitz von Abu Dhabi ist, stört die Mehrheit der Fans nicht. Der so gut wie sichere Meistertit­el ist der dritte in vier Jahren unter Guardiola. Nun könnte sogar der lang gehegte Traum vom Champions-League-Triumph wahr werden. Mit dem beeindruck­enden 2:1-Sieg im Hinspiel bei Paris SaintGerma­in hat Guardiolas Team beste Voraussetz­ungen geschaffen, um den ersten Finaleinzu­g der Klubgeschi­chte klarzumach­en. Trotzdem haben die Pariser Superstars um Neymar und Kylian Mbappé das Endspiel nicht abgehakt. „Ich werde der erste Krieger sein, der für die Mannschaft in den Kampf ziehen wird“, kündigte Neymar im KlubTV martialisc­h an.

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