Pfersee bekommt einen WolfgangBernheimWeg
Der Namensgeber wurde 1942 von den Nazis in einem Arbeitslager ermordet. Der 19-Jährige war Mitglied eines Benediktinerordens, wurde aber wegen seiner jüdischen Abstammung verfolgt
Das kurze Straßenstück an der Pferseer St.-Michael-Kirche zwischen Fröbel- und Stadtberger Straße wird künftig nach Wolfgang Bernheim benannt. Der Sohn einer jüdischen Industriellenfamilie aus Pfersee wurde 1923 in Augsburg geboren und wurde 1942 von den Nazis im Arbeitslager Sakrau ermordet.
Bernheim war 1928 nach der Konversion seines Vaters zum katholischen Glauben in der Pferseer HerzJesu-Kirche getauft worden. Das schützte ihn aber nicht vor der Verfolgung durch das NS-Regime.
Bernheim flüchtete 1939 in die Niederlande und trat einem Benediktinerorden bei. Als auch in den Niederlanden der Druck durchs Besatzungsregime wuchs, drängte ein Mitnovize Bernheim, sich über den niederländischen Untergrund zu seinem in die Schweiz geflüchteten Vater bringen zu lassen. Der Abt des Klosters fürchtete aber Repressalien und forderte den 19-Jährigen auf, sich für seine Mitbrüder zu opfern. Bernheim willigte ein und wurde von den Nazis in Richtung Auschwitz deportiert. Der Stadtrat stimmte einstimmig für den Vorschlag, der auf eine Idee von Franz Götz, Pfarrer in Herz Jesu, zurückgeht. Nach der geplanten Umgestaltung des Platzes bei St. Michael soll auch der Platz künftig nach Wolfgang Bernheim benannt werden.
Auch der Platz soll künftig seinen Namen tragen