Friedberger Allgemeine

Pfersee bekommt einen Wolfgang‰Bernheim‰Weg

Der Namensgebe­r wurde 1942 von den Nazis in einem Arbeitslag­er ermordet. Der 19-Jährige war Mitglied eines Benediktin­erordens, wurde aber wegen seiner jüdischen Abstammung verfolgt

- VON STEFAN KROG

Das kurze Straßenstü­ck an der Pferseer St.-Michael-Kirche zwischen Fröbel- und Stadtberge­r Straße wird künftig nach Wolfgang Bernheim benannt. Der Sohn einer jüdischen Industriel­lenfamilie aus Pfersee wurde 1923 in Augsburg geboren und wurde 1942 von den Nazis im Arbeitslag­er Sakrau ermordet.

Bernheim war 1928 nach der Konversion seines Vaters zum katholisch­en Glauben in der Pferseer HerzJesu-Kirche getauft worden. Das schützte ihn aber nicht vor der Verfolgung durch das NS-Regime.

Bernheim flüchtete 1939 in die Niederland­e und trat einem Benediktin­erorden bei. Als auch in den Niederland­en der Druck durchs Besatzungs­regime wuchs, drängte ein Mitnovize Bernheim, sich über den niederländ­ischen Untergrund zu seinem in die Schweiz geflüchtet­en Vater bringen zu lassen. Der Abt des Klosters fürchtete aber Repressali­en und forderte den 19-Jährigen auf, sich für seine Mitbrüder zu opfern. Bernheim willigte ein und wurde von den Nazis in Richtung Auschwitz deportiert. Der Stadtrat stimmte einstimmig für den Vorschlag, der auf eine Idee von Franz Götz, Pfarrer in Herz Jesu, zurückgeht. Nach der geplanten Umgestaltu­ng des Platzes bei St. Michael soll auch der Platz künftig nach Wolfgang Bernheim benannt werden.

Auch der Platz soll künftig seinen Namen tragen

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Foto: Der Platz vor der Pferseer St.‰Michaels‰ Kirche soll nach Wolfgang Bernheim be‰ nannt werden.

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