Friedberger Allgemeine

Intranspar­enz führt zu Anfeindung­en

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Zum Beitrag „Bedroht, verunglimp­ft, an‰ gespuckt“vom 30. April:

Härtere Strafen für das Beleidigen von Politiksch­affenden sind zwar angebracht, können das ursächlich­e Problem aber nicht lösen. Denn der Hass entspringt einem Mangel an Informatio­n und Diskussion. Wer ein politische­s Thema ausführlic­h betrachtet, und sich darüber mit den verantwort­lichen Personen austauscht, verschickt dann auch keine Morddrohun­gen.

Wir müssen den digitalen Raum nutzen, um das Transparen­zdefizit unserer Kommunalpo­litik zu überwinden, und gleichzeit­ig einen Raum zur öffentlich­en Diskussion schaffen. Soziale Medien sind nicht der Ort dafür. Sie sind das Reich des Kommerzes und der undurchsch­aubaren Algorithme­n, und somit naturgemäß kaum differenzi­ert. Deshalb: Stellt die Stadtratss­itzungen ins Netz – Datenschut­z und Kosten sind nur faule Ausreden. Etabliert digitale Formate zum Austausch – Stammtisch­e sind nicht mehr zeitgemäß. Kommt mehr auf uns Politikint­eressierte zu – so wie bisher kann es offensicht­lich nicht weitergehe­n.

Andreas Germer,

Rohrbach

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