Gefühllose Parole verhindert keinen Krieg
Zum Leserbrief „Drei prägnante Worte reichen als Inschrift“von Manfred Lohnstein vom 27. April:
Es grenzt an geschichtliche Unkenntnis, einfachen deutschen Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkriegs aus heutiger Sicht vorzuhalten, warum sie den Kriegsdienst nicht verweigert hatten. Aufgrund geltenden Kriegsrechts hätte eine derartige innere Haltung in den meisten Fällen das eigene Todesurteil bedeutet. Zum Märtyrer ist nun mal weder heute noch damals jeder berufen. Dieser Umstand gerät heute leider viel zu oft in Vergessenheit.
Im Übrigen hat sich allein mit einfachen, gefühllosen Parolen wie „Krieg ist scheiße“in der Geschichte der Menschheit bis heute jedenfalls noch kein (Angriffs-)Krieg verhindern lassen. Somit dürfte einem dauerhaften Friedenserhalt daher allemal besser gedient sein, wenn wir – wie alljährlich am Volkstrauertag – unserer Gefallenen in Demut gegenübertreten in der Hoffnung: Möge ihr Leben und ihr Tod uns stets zum Frieden mahnen! Georg Herrmann, Steindorf