Ried hat seine Finanzen im Griff
Die Gemeinde Ried steckt viel Geld in den Grunderwerb für künftige Baugebiete und den Straßenbau. Bei den Haushaltsberatungen wird besonders über ein Thema diskutiert
Ried Ried stemmt zurzeit einige Projekte und muss auch viel Geld in den Unterhaltsaufwand stecken. Die Vorberatung zum Haushaltsplan einschließlich Finanzplanung segneten die Gemeinderäte nun einstimmig ab. Kleine Änderungen werden bis zur nächsten Sitzung von Geschäftsleiter Andreas Sausenthaler eingearbeitet.
Der Haushalt hat ein Gesamtvolumen von 13.323.400 Euro. Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf 7.661.600 Euro, der Vermögenshaushalt auf 5.661.800 Euro.
Bei den Einnahmen im Verwaltungshaushalt ist eine leichte Erholung zu bemerken. Die in Ried gewohnt starke Einkommensteuerbeteiligung wird auf 2,12 Millionen Euro geschätzt. „Damit wäre zumindest das Niveau aus dem Jahre 2019 erreicht“, freut sich der Geschäftsleiter. Auch bei der Gewerbesteuer zeichnet sich ab, dass die Rieder Unternehmen die Krise einigermaßen gut überstanden haben. Der diesjährige Ansatz bei der Gewerbesteuer beläuft sich auf 1,25 Millionen Euro. Dieser Wert ist bekannt, jedoch, so Sausenthaler, vergleichsweise niedrig: „Da ist noch Luft nach oben.“
Bei den Ausgaben dominiert wie in den Jahren zuvor ein hoher Unterhaltsaufwand. Die größten Brocken sind der Straßenunterhalt mit 210.000 Euro, der Umbau des Rathauses mit 130.000 Euro und die Sa
der Grundschule (Heizung, Fluchttüren) mit 100.000 Euro. Die Personalausgaben belaufen sich auf rund 1,94 Millionen Euro. Die größte Einzelausgabe ist jedoch die Kreisumlage mit 1,77 Millionen Euro, obwohl der Landkreis den Hebesatz um einen Punkt auf 48,5 Prozent gesenkt hat.
Prägend beim Vermögenshaushalt sind der Grunderwerb für künftige Baugebiete mit 1.358.000 Euro und Tiefbaumaßnahmen mit 3.573.000 Euro. Hier schlagen insbesondere die Verbundleitung Hörmannsberg nach Ried mit 1.350.000 Euro, der Straßenbau mit 305.000 Euro, der Kanalbau mit 250.000 Euro, die Friedhofssanierung in Ried mit 238.000 Euro, der Radweg nach Kissing mit 150.000 Euro und die beginnende Erschließung des Baugrundstücks an der Goldwiese mit 740.000 Euro zu Buche. Bei der genauen Auflistung der Einnahmen und Ausgaben wollte Claudia Mayer von der Lebensqualität wissen, warum die Ausgaben in puncto schulischer EDV sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht hätten.
Andreas Sausenthaler wies auf die umfangreiche coronabedingte Systembetreuung
an den Schulen hin. „Hier waren wir übrigens die Ersten, die jedes staatliche Förderprogramm angezapft haben“, sagte er. Bürgermeister Erwin Gerstlacher erklärte zudem: „Die Dorferneuerung Baindlkirch dürfte Mitte des Jahres abgeschlossen sein.“Die Pandemie hatte eine deutliche Verzögenierung rung mit sich gebracht. Bei dem Punkt „Querungshilfen“kam es zu einer kleinen Diskussion. Paul Graf von den Freien Wählern monierte, dass die Verschwenkung bei den Querungshilfen in Ried und Hörmannsberg die Geschwindigkeit der Autos nicht in dem gewünschten Maße drosseln würde. Bürgermeister Gerstlacher sagte, da es sich um eine Bestandsstraße handele, könne man nicht mehr machen.
Gerald Modlinger von der Bürgergemeinschaft sah das pragmatisch: „Besser als gar nix.“FranzJosef Mayer von der CSU ließ es sich nicht nehmen, sich im Namen aller Gemeinderäte bei Andreas Sausenthaler und der Verwaltung für die gelungene Arbeit zu bedanken. Das Gemeindeoberhaupt sagte mit einem Grinsen: „Viele Gemeinden wären sehr froh über so einen Haushalt.“
Niveau aus dem Jahr 2019 ist erreicht
EDVKosten an Schulen haben sich erhöht