Härtere Winter sind teuer
Die Heizkostenabrechnungen dürften angesichts der niedrigeren Temperaturen höher ausfallen als in den Vorjahren. Der Winterdienst musste mehr streuen, die starken Temperaturwechsel sorgten für mehr Schlaglöcher
Nach mehreren milden Wintern in Folge hat der vergangene Winter mit längeren Kälteperioden und Schnee wieder für höhere Heizkosten bei Verbrauchern und für mehr Aufwand beim Winterdienst und den Straßenbauern gesorgt. Der Stadtreinigungsbetrieb habe im vergangenen Winter etwa achtmal so viel Streusalz benutzt wie im vergleichsweise sehr milden Winter 2019/20, so das Umweltreferat. Insgesamt habe es 83 Einsätze gegeben, bei denen 3628 Tonnen Salz, 395 Tonnen Splitt und mehr als 210.000 Liter Flüssigsalz auf den Straßen verteilt wurden. Zwar habe es deutlich mehr Arbeit im Vergleich zum Vorjahr gegeben, so Umweltreferent Reiner Erben (Grüne), allerdings entsprächen die Zahlen des vergangenen Winters einem Durchschnittswinter. Man gehe zwischen 3,5 und vier Millionen Euro Kosten für den Winterdienst aus.
Das Tiefbauamt verzeichnete in einer ersten Bilanz mehr Frostschäden an den Straßen als in den milderen Wintern der Vorjahre. „Die Frost-Tau-Wechsel waren ausgeprägt, das hat die alte Straßensubstanz entsprechend geschädigt. Folglich waren mehr Flickarbeiten notwendig“, so das Tiefbauamt. Besonders bei Straßen, die ohnehin schon Schäden aufwiesen, habe sich der Zustand teils deutlich verschlechtert. Betroffen sind Hauptstraßen wie die Bgm.-AckermannStraße oder die Gögginger Straße, aber auch kleinere Straßen wie die Rechte Brandstraße in Lechhausen oder die Oberhauser Ebnerstraße. Größere Schlaglöcher wurden inzwischen mit Asphalt verfüllt. Die
Schäden werden auf eine knappe halbe Million Euro geschätzt.
Die relativ kalten Temperaturen dürften sich auch in der Heizabrechnung bei Verbrauchern bemerkbar machen. Wie die Stadtwerke
auf Anfrage mitteilten, wurde im vergangenen Winter (Oktober bis März) mehr Gas durch das Rohrleitungsnetz zu Verbrauchern und Firmen geleitet als in den Vorjahren.
Pro Monat ging diesen Winter Gas mit rund 424.000 Megawattstunden Energie durch die Leitungen, im Vorjahr waren es rund 396.000 Megawattstunden. Die Zahlen beziehen sich auf alle Erdgaskunden, unabhängig vom Versorger. Man sehe einen Zusammenhang mit der mittleren Monatstemperatur, die um 1,2 Grad niedriger als im Vorjahresschnitt lag, so Sprecher Jürgen Fergg.
Auch bei der Fernwärme liege man bei der abgegebenen Energiemenge über den Durchschnittswerten der Vorjahre. Ausnahme war der Februar, als es zeitweise wieder mildere Temperaturen gab. Für den April lagen noch keine abschließenden Zahlen vor. Allerdings gehe man aufgrund der kühlen Witterung auch hier von überdurchschnittlichen Energiemengen aus, so Fergg.