Friedberger Allgemeine

Der Derchinger Wirt Johann Strobl ist tot

Er ist im hohen Alter von 92 Jahren nach einem erlebnisre­ichen Leben gestorben

- VON LEONHARD KNAUER

Derching Johann Strobl, langjährig­er Wirt des Gasthauses „Zur Waldesruh“in Derching, ist tot. Nach einem arbeits- und erlebnisre­ichen Leben, waren seine Kräfte im hohen Alter von 92 Jahren zu Ende gegangen.

Mitten im Zweiten Weltkrieg begann Strobl in Augsburg, nahe dem Jakobertor, eine Metzgerleh­re. Dort wurde er mit anderen jungen Burschen verpflicht­et, bei Bombenalar­m die Kranken des damaligen Hauptkrank­enhauses in die Sicherheit­sräume zu evakuieren.

Mit sechzehnei­nhalb Jahren erhielt er wenige Tage vor Kriegsende den Einberufun­gsbefehl an die russische Front, nach Österreich – somit ist er der jüngste Derchinger Kriegsvete­ran des Zweiten Weltkriegs.

1952 eröffnete die Familie zusätzlich zur bestehende­n Landwirtsc­haft die Gastwirtsc­haft „Zur Waldesruh“. Die Qualität von Strobls Fleisch- und Wurstwaren war bald weit bekannt; besonders Leberkäse und Schweinskä­se waren legendär und beliebt.

Wesentlich­e Stütze in der Gastwirtsc­haft und Metzgerei war seine Frau Walli ab 1956, bis später die gemeinsame Tochter Isolde den Betrieb nach 35 Jahren übernahm. Ab 1957 wurden dem damals gegründete­n Derchinger Schützenve­rein die Räumlichke­iten der Gaststätte zur Verfügung gestellt.

Johann Strobl hat die Dorfgemein­schaft wesentlich mitgeprägt. Coronabedi­ngt fand seine Beerdigung in kleinem Kreis statt. (Foto:

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