Augsburger Schüler müssen noch warten
Bildung Auch die Grundschüler können wohl erst nach den Ferien ins Klassenzimmer zurück
Bei der Stadt Augsburg rechnet man nicht mehr damit, dass noch vor den Pfingstferien wieder mehr Schüler in den Präsenzunterricht zurückkehren können. Der Grund dafür ist der zuletzt stockende Rückgang der Sieben-Tage-Inzidenz in Augsburg. Im Augsburger Umland dürfen Grundschüler aller Klassen und Förderschüler bis zur sechsten Klasse zumindest wieder im Wechselunterricht an die Schulen zurückkehren. Dort waren die Corona-Infektionszahlen zuletzt deutlich niedriger. Wie ist die Perspektive?
Für die Grund- und Förderschüler ist die Marke, ab denen sie ins Homeschooling müssen, vor Kurzem angehoben worden. Statt bei einer Inzidenz von 100 müssen sie jetzt erst bei 165 in den Distanzunterricht, so wie es auch die Bundes-Notbremse vorsieht. Weil die Kreise Augsburg und AichachFriedberg stabil unter 165 liegen, gibt es dort die Lockerungen für den Schulbetrieb. In der Stadt Augsburg lag die Zahl der CoronaNeuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner am Dienstag bei 181,7. Der Trend zeige zwar nach unten, sagt Dr. Thomas Wibmer vom Augsburger Gesundheitsamt, aber er sei zuletzt sehr schwankend gewesen.
Das zeigt auch der sogenannte R-Wert – er gibt an, wie viele Personen im Schnitt von einem Infizierten angesteckt werden. Liegt der R-Wert über 1,0 nimmt die Verbreitung des Virus zu, liegt der
Wert darunter, dann sinkt sie. In Augsburg schwankt der R-Wert aktuell um 1. Am Montag lag er nach Berechnungen der Stadt bei 0,98, am Dienstag dann bei 1,05. Nach den Ferien dürfte aber nach derzeitiger Einschätzung auch in Augsburg die Inzidenz-Marke von 165 länger unterschritten und damit wieder mehr Unterricht möglich sein. Nach den Pfingstferien dürfen bei einer Inzidenz unter 165 dann alle Schüler wieder zurück an die Schulen, zumindest im Wechselunterricht.
Damit die Infektionen sinken, sei es wichtig, auch die privaten Kontakte weiter zu begrenzen, sagt Thomas Wibmer. Aktuell seien rund 50 Prozent der Corona-Fälle auf Treffen im privaten Bereich, darunter Familientreffen, zurückzuführen. Vor dem langen Wochenende mit Vatertag und dem Ende des islamischen Fastenmonats Ramadans appelliert die Stadt deshalb, sich weiter an die Kontaktbeschränkungen zu halten und vor Treffen einen Test – möglichst einen zuverlässigeren PCR-Test – zu machen.
Für private Treffen gilt in Augsburg noch immer: Es darf sich nur ein Hausstand mit einer weiteren Person treffen, Kinder unter 14 Jahren nicht mitgezählt. Zudem gilt weiter eine nächtliche Ausgangssperre in der Zeit von 22 bis 5 Uhr. Polizei und Ordnungsdienst würden auch weiterhin kontrollieren, so Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU). Sie könnten aber nicht überall sein. Deshalb komme es auf jeden Einzelnen an.