Die Schwestern sind ein Geschenk für Mering
Klosterfrauen gab es in Mering gefühlt schon immer. Waren es zunächst die Klosterfrauen von Maria Stern, die 1910 in das Kloster an der Marienstraße einzogen, so errichteten 1968 die Theresienschwestern ihr Mutterhaus in der Leonhardstraße in Mering. Wer glaubt, dass die Ordensfrauen sich hinter ihren Klostermauern verschanzen und sich vor der Welt verstecken, der irrt. Sie stehen mitten im Leben. Einige der Klosterfrauen haben ihre Schwesterntracht abgelegt.
Viele Meringer Kinder erinnern sich noch an Schwester Luzia, die in St. Afra viele Jahre den katholischen Kindergarten leitete. Mit wehendem Gewand tanzte sie zum Schmetterlingslied und sie war immer umgeben von vielen kleinen Mädchen und Buben, für die ihre Schwesterntracht kein Hindernis war, sie zu umarmen.
Das Engagement der Theresienschwestern in Mering war und ist hoch. Sie scheuten damals nicht den enormen finanziellen Aufwand und bauten 1989 das Alten- und Pflegeheim St. Theresia. Es war das erste Seniorenzentrum der Marktgemeinde. Mittlerweile habe sie es an den Caritasverband übergeben, doch ihre Spiritualität wirkt noch immer nach. Es ist diese besondere Atmosphäre, die den Menschen, die hier oft den letzten Abschnitt ihres Lebens verbringen, so besonders guttut. Die Meringer Klosterschwestern sind nicht realitätsfern. Trotz ihres hohen Alters sehen sie die Zeichen der Zeit und wissen, dass auch ihr Orden von den aktuellen Entwicklungen betroffen ist. Und dann wird es auch in Mering keine Klosterfrauen mehr geben. Aber wie sagen es die verbliebenen acht Theresienschwestern so schön: „Dann kommt etwas Neues.“