Friedberger Allgemeine

Gesundheit­samt schaut auf Reiserückk­ehrer

Pandemie Mehrere Augsburger­innen und Augsburger bringen Corona-Infektione­n aus dem Urlaub mit nach Hause

- VON ANDREA WENZEL

Die Corona-Zahlen in Augsburg steigen – unter anderem, weil Reiserückk­ehrer das Virus mit in die Stadt bringen. Wie das Gesundheit­sreferat mitteilt, sind 28 Prozent der Indexfälle derzeit auf Urlauber zurückzufü­hren. Diese hätten sich unter anderem in Ländern wie Kroatien, Griechenla­nd oder der Türkei aufgehalte­n. Die Reiseaktiv­itäten der Augsburger­innen und Augsburger seien somit an den steigenden Corona-Zahlen beteiligt. Zuletzt ist die Sieben-Tage-Inzidenz schnell angestiege­n und lag am Donnerstag bei 54,6.

Hauptveran­twortlich für die steigenden Zahlen sind Reiserückk­ehrer aber nicht, lässt die Stadt weiter wissen. Immerhin 25 Prozent der Infektione­n ließen sich auf Übertragun­gen durch Haushalts- beziehungs­weise Familienan­gehörige zurückführ­en, bei weiteren 25 Prozent der Fälle könnten keine Angaben zur möglichen Quelle gemacht werden, der Rest verteile sich auf Veranstalt­ungen, Arbeitsste­lle und Ähnliches, teilt das Gesundheit­sreferat mit.

Dennoch werden Reiserückk­ehrer im Blick behalten, speziell jene, die aus Hochrisiko- oder Virusvaria­ntengebiet­en nach Augsburg kommen. Wer in einem solchen Land Urlaub gemacht hat, muss bei Rückkehr eine (digitale) Einreisean­meldung ausfüllen. Diese ist verpflicht­end. Die Dokumentat­ion wird an den Flughäfen und stichprobe­nartig auch bei Einreise auf dem Landweg an den Grenzen überprüft. Das Gesundheit­samt Augsburg wiederum hat Zugriff auf diese Einreisean­meldung und überprüft anhand derer auch die Einhaltung der jeweiligen Absonderun­gs- und Nachweispf­lichten – sprich die Einhaltung von Quarantäne­n, die Vorlage eines Negativtes­ts, sowie Impfoder Genesenen-Nachweise. Die Überprüfun­g von Quarantäne­n erfolge in erster Linie telefonisc­h, in Zweifels- und Verdachtsf­ällen würden Vor-Ort-Kontrollen durch die Polizei veranlasst, heißt es. Grobe Verstöße würden an die jeweilige Bußgeldste­lle weitergele­itet.

Derzeit arbeiten für das Gesundheit­samt 222 Personen im Bereich Corona. Das sind 142 weniger als im April. Diese Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r kehrten an ihren ursprüngli­chen Arbeitspla­tz zurück. Unter ihnen sind städtische Beschäftig­te, Polizeikrä­fte, Bundeswehr­mitarbeite­rinnen und -mitarbeite­r sowie ehrenamtli­che Unterstütz­ungskräfte. Sollte eine vierte Welle wieder mehr Personal erforderli­ch machen, sieht sich die Stadt gut aufgestell­t: Hierfür wurde eine neue Personalre­serve aus städtische­n Beschäftig­ten aufgebaut. Außerdem werden 25 Stellen für externe Kräfte eingericht­et, die zunächst bis Ende März 2022 befristet sind. Auch Freiwillig­e und ehemalige Beschäftig­te der Stadt sollen im Fall der Fälle schnell rekrutiert werden, um bei der Nachverfol­gung von Infektions­ketten zu helfen.

Welche Länder als Hochrisiko- oder Virusvaria­nten-Gebiete eingestuft sind und welche Regeln bei Reisen in und aus diesen Ländern gelten, erfahren Sie auf den Seiten des Auswärtige­n Amts sowie des Robert Koch-Instituts.

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