Gesundheitsamt schaut auf Reiserückkehrer
Pandemie Mehrere Augsburgerinnen und Augsburger bringen Corona-Infektionen aus dem Urlaub mit nach Hause
Die Corona-Zahlen in Augsburg steigen – unter anderem, weil Reiserückkehrer das Virus mit in die Stadt bringen. Wie das Gesundheitsreferat mitteilt, sind 28 Prozent der Indexfälle derzeit auf Urlauber zurückzuführen. Diese hätten sich unter anderem in Ländern wie Kroatien, Griechenland oder der Türkei aufgehalten. Die Reiseaktivitäten der Augsburgerinnen und Augsburger seien somit an den steigenden Corona-Zahlen beteiligt. Zuletzt ist die Sieben-Tage-Inzidenz schnell angestiegen und lag am Donnerstag bei 54,6.
Hauptverantwortlich für die steigenden Zahlen sind Reiserückkehrer aber nicht, lässt die Stadt weiter wissen. Immerhin 25 Prozent der Infektionen ließen sich auf Übertragungen durch Haushalts- beziehungsweise Familienangehörige zurückführen, bei weiteren 25 Prozent der Fälle könnten keine Angaben zur möglichen Quelle gemacht werden, der Rest verteile sich auf Veranstaltungen, Arbeitsstelle und Ähnliches, teilt das Gesundheitsreferat mit.
Dennoch werden Reiserückkehrer im Blick behalten, speziell jene, die aus Hochrisiko- oder Virusvariantengebieten nach Augsburg kommen. Wer in einem solchen Land Urlaub gemacht hat, muss bei Rückkehr eine (digitale) Einreiseanmeldung ausfüllen. Diese ist verpflichtend. Die Dokumentation wird an den Flughäfen und stichprobenartig auch bei Einreise auf dem Landweg an den Grenzen überprüft. Das Gesundheitsamt Augsburg wiederum hat Zugriff auf diese Einreiseanmeldung und überprüft anhand derer auch die Einhaltung der jeweiligen Absonderungs- und Nachweispflichten – sprich die Einhaltung von Quarantänen, die Vorlage eines Negativtests, sowie Impfoder Genesenen-Nachweise. Die Überprüfung von Quarantänen erfolge in erster Linie telefonisch, in Zweifels- und Verdachtsfällen würden Vor-Ort-Kontrollen durch die Polizei veranlasst, heißt es. Grobe Verstöße würden an die jeweilige Bußgeldstelle weitergeleitet.
Derzeit arbeiten für das Gesundheitsamt 222 Personen im Bereich Corona. Das sind 142 weniger als im April. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kehrten an ihren ursprünglichen Arbeitsplatz zurück. Unter ihnen sind städtische Beschäftigte, Polizeikräfte, Bundeswehrmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie ehrenamtliche Unterstützungskräfte. Sollte eine vierte Welle wieder mehr Personal erforderlich machen, sieht sich die Stadt gut aufgestellt: Hierfür wurde eine neue Personalreserve aus städtischen Beschäftigten aufgebaut. Außerdem werden 25 Stellen für externe Kräfte eingerichtet, die zunächst bis Ende März 2022 befristet sind. Auch Freiwillige und ehemalige Beschäftigte der Stadt sollen im Fall der Fälle schnell rekrutiert werden, um bei der Nachverfolgung von Infektionsketten zu helfen.
Welche Länder als Hochrisiko- oder Virusvarianten-Gebiete eingestuft sind und welche Regeln bei Reisen in und aus diesen Ländern gelten, erfahren Sie auf den Seiten des Auswärtigen Amts sowie des Robert Koch-Instituts.