Der Biergarten am Badanger trotzt dem Wetter
Am Meringer Badanger hoffen die Gäste und der Betreiber noch auf einige Wochen Biergartenvergnügen. Der Regen ist ein größerer Störfaktor als die Pandemievorgaben
Mering Badanger Im Biergarten am Badanger in Mering sitzt man nicht wie sonst in Bayern üblich unterm Blätterdach der Kastanien, sondern auf der Wiese unter Apfelbäumen. In diesem Jahr könnte die Brotzeit bei Brez’n und einer Halben sogar mit der Ernte der Früchte zusammenfallen, denn der Meringer Biergarten ist, anders als in den Vorjahren, noch bis zum 4. Oktober geöffnet.
Acky Resch eröffnete das Freizeitvergnügen auch bereits am 24. Juni statt Ende Juli. In den ersten Wochen musste der Biergarten um 22 Uhr schließen, dann wurde vom Landratsamt auf 22.30 Uhr als Ausschankende mit Betriebsschluss um 23 Uhr erweitert. Um 12 Uhr mittags eröffnet der Biergarten täglich. Dass eine längere Betriebsspanne genehmigt wurde, hängt auch damit zusammen, dass die Gastronomie im Innenbereich mit großen Einschränkungen verbunden ist. Gerade wurden die Corona-Regeln diesbezüglich wieder verschärft und jeder ist froh, sich – wenn möglich – im Freien mit Freunden oder Vereinskolleginnen und -kollegen treffen zu können.
Ein größerer Störfaktor als die Pandemievorgaben ist für das Biergartenvergnügen das unbeständige Wetter. Die Sonnentage und lauen Abende sind heuer sehr rar. Auf zwei, drei schöne Tage folgt gleich wieder nasskaltes Wetter. „Leider war es in den vergangenen Wochen gerade an den Wochenenden oft nasskalt und regnerisch“, bedauert Biergartenwirt Acky Resch. Denn normalerweise ist das fröhliche Treiben im Biergarten natürlich am Freitag, Samstag und Sonntag besonders rege. Familien mit Kinderwagen und Hund packen ihren Picknickkorb an den Biertischen aus, Freundeskreise prosten sich in fröhlicher Gesellschaft zu und auch viele Vereine nutzen die Möglichkeit, sich im Freien zum gemütlichen Austausch in größerer Runde treffen zu können.
Organisatorisch haben Resch und sein Team einiges getan, um die Corona-Vorschriften einzuhalten. Das Pandemiegeschehen wird stets im Auge behalten. Die Biertischgarnituren stehen weiter auseinander, am Bierausschank und den Verkaufstresen herrscht Maskenpflicht. Auf Musik, wie die beliebten Frühschoppen-Ständchen der hiesigen Kapellen zum Weißwurstfrühstück oder abendliches Rockvergnügen unter den bunt beleuchteten Bäumen, musste bisher laut Vorgabe der genehmigenden Behörde ganz verzichtet werden.
Der Biergartenbesuch wäre in diesem Fall eine Veranstaltung und somit nicht genehmigungsfähig. Und so bleibt die kleine überdachte
Bühne vor den Ausschankbuden einstweilen leer. Eine Ausnahme bilden die drei Meringer Veranstaltungstage im Rahmen des Kultursommers Wittelsbacher Land vom 3. bis 5. September. Dann spielt sich das musikalische Vergnügen allerdings auf der benachbarten Wiese unterhalb des Parkhügels ab und Resch sorgt nebenan für die Bewirtung. „Das wird auf jeden Fall ein Höhepunkt in dieser Saison“, freut sich der Biergartenbetreiber.
In den vergangenen sechs Jahren hat er versucht, sein beliebtes gastronomisches Angebot im Freien immer weiter zu perfektionieren. Der Wirtschaftsbereich in den Containern wurde auf Adaptersysteme umgestellt, um innerhalb kurzer Zeit auf- und abbauen zu können. Langfristig soll es auch noch mehr Überdachungsmöglichkeiten geben, denn bei den derzeitigen Witterungsverhältnissen überrascht nicht selten ein schneller Regenschauer die Biergartenbesucher. „Zum Glück kann ich auf ein sehr flexibles Team zurückgreifen, mit dem ich seit Jahren gut zusammenarbeite“, betont Resch. Oft muss den Helfern ganz kurzfristig abgesagt werden, weil es trotz anderslautender Wettervorhersage plötzlich wie aus Kübeln schüttet. Oder die Sonne kommt doch noch raus und eine große Radlergruppe trifft ein, die sich auf Bratwurstsemmeln und Pressack freut.
„Mit der Metzgerei Reich und der Bäckerei Scharold habe ich auch sehr flexible Lieferanten und kann oft noch ganz kurzfristig Semmeln oder Wurst ordern“, zeigt sich der Wirt froh. Vor allem beim Aufbau schätzt der Biergartenbetreiber auch die gute Zusammenarbeit mit Meringer Handwerkern. Für sie veranstaltet er auch dieses Jahr wieder den traditionellen Handwerkertag. Eine zünftige Brotzeit und Bier vom Holzfass soll es aber auch am 17. September zum symbolischen Wiesenanstich geben. Ein ausgeklügeltes Konzept hat Resch bereits für die Durchführung eines Weihnachtsmarkts am Badanger erarbeitet. Ob es wie im letzten Jahr bei der Planung bleibt und Corona dem weihnachtlichen Zauber einen Strich durch die Rechnung macht, steht noch in den Sternen.
Im Moment hat das Team von Ackys Veranstaltungsservice noch alle Hände voll mit dem Biergartenbetrieb zu tun. Ist das Wetter schön, füllen sich die Tische schnell. Auffällig viele Besucher und Besucherinnen kommen auch von außerhalb. Da ist die Motorradgruppe, die kurz auf eine Apfelschorle einkehrt, aber es kommen auch viele Radler. „Ich bekomme Reservierungen von weither und das ist den E-Bikes geschuldet“, hat Acky Resch festgestellt. Viele stellen ihre Radtouren darauf ab, wo es ein schönes Einkehrziel gibt.
Die Bühne bleibt leer