Der Klassenprimus schwächelt
Die Impfbereitschaft stagniert derzeit
Es gibt einen guten Grund, warum die Europäische Union die Vereinigten Staaten von der Liste der sicheren Covid-Staaten gestrichen hat. Die Delta-Variante breitete sich hier über die vergangenen Wochen rasant aus. Täglich vermelden die Behörden nun mehr als 164000 Neuinfektionen und 1521 Tote, der Inzidenzwert liegt bei 349,9. Ein wesentlicher Grund sind vergleichsweise geringe Impfquoten: Nur 53 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.
In den USA selbst verteilen sich die Neuinfektionen allerdings nicht gleichmäßig. Besonders betroffen sind Florida und Texas sowie die südlichen Bundesstaaten. Die Liste führt South Carolina an, gefolgt von Tennessee und Alabama. Daran wird auch der Zusammenhang mit der Impfquote sehr deutlich: In Staaten mit hohem Infektionsaufkommen, Krankenhausaufenthalten und Todesfolge erreicht der Anteil der Vollgeimpften so gut wie nie die 50-Prozent-Marke. Beim Spitzenreiter South Carolina sind etwa nur 44 Prozent der Bevölkerung voll geimpft, in Tennessee 42 Prozent und Alabama 39 Prozent. Wegen der schnellen Ausbreitung der Delta-Variante nahm zuletzt die Impfbereitschaft allerdings zu. Dazu trägt auch bei, dass es für die Bundesbeschäftigten und für Angestellte großer Unternehmen inzwischen eine Impfpflicht gibt. Besonders hoch ist die Impfbereitschaft entlang der Westküste, im Süden Floridas und dem Nordosten der USA. Die US-Regierung kündigte im August an, ab dem 20. September Auffrischungsimpfungen für die Empfänger von Biontech/Pfizer und Moderna anzubieten. Die Gesundheitsbehörde empfiehlt den sogenannten „Booster-Shot“für alle zwei Mal geimpften Personen sechs Monate nach der letzten Impfung.