Streit mit AstraZeneca beigelegt
EU-Kommission gibt Lieferziele bekannt
Brüssel Die EU-Kommission und die Pharmafirma AstraZeneca haben ihren Rechtsstreit über gekürzte Liefermengen von Corona-Impfstoff beigelegt. Dies teilte die Kommission am Freitag mit. Damit werde die Lieferung von 200 Millionen ausstehenden Dosen bis März 2022 garantiert. Die EU-Kommission hatte Ende April rechtliche Schritte gegen AstraZeneca eingeleitet. Der britisch-schwedische Hersteller hatte die Lieferungen von CoronaImpfstoff an die Europäische Union in den Monaten zuvor immer wieder einseitig drastisch gekürzt.
Im Juni hatte die Kommission bereits in einem Eilverfahren eine gerichtliche Entscheidung erwirkt, die beide Seiten damals als Erfolg werteten. Im Hauptsacheverfahren war der erste Gerichtstermin für September geplant. Laut dem ursprünglichen Vertrag sollte AstraZeneca 300 Millionen Dosen bis Ende des ersten Halbjahres 2021 der EU liefern. Es wurden allerdings laut der Kommission nur rund 100 Millionen bis Juni geliefert.
Die Vereinbarung zwischen AstraZeneca und der Kommission legt nun neue Zeiträume fest für die restlichen Lieferungen, die im Kaufvertrag vereinbart waren. Nach Angaben von AstraZeneca verpflichtet sich der Konzern zur Lieferung von 60 Millionen Impfdosen bis zum Ende des dritten Quartals 2021 sowie 75 Millionen Dosen zum Ende des vierten Quartals. Im ersten Quartal 2022 sollen zudem 65 Millionen Dosen geliefert werden. Die Kommission erklärte, im Fall einer Verzögerung von einem Monat gebe es einen Preisnachlass von zehn Prozent, ab drei Monaten 40 Prozent.