Deutscher Doppelsieg in Roth
Patrick Lange und Anne Haug siegen
Roth Der letzte Kilometer wirkte bei Patrick Lange wie eine Ehrenrunde. Eifrig klatschte der Ironman-Weltmeister von 2017 und 2018 schon vor dem Zieleinlauf mit den wenigen Zuschauern am Streckenrand in Roth ab. Wenige Sekunden später beendete er nach 7:19:19 Stunden den leicht verkürzten TriathlonKlassiker als Sieger. Seinen Emotionen ließ der gebürtige Hesse in den Armen von Ehefrau Julia freien Lauf. „Ich musste sehr kämpfen, aber ich habe endlich Roth gewonnen. Ich bin mega happy.“
Ironman-Weltmeisterin Anne Haug sorgte wenig später für einen deutschen Doppel-Erfolg in Mittelfranken. In 7:53:48 Stunden verwies die Lokalmatadorin die Konkurrenz auf die Plätze. Reserven zum Jubeln hatte die Bayreutherin kaum noch. „Ab Kilometer zehn dachte ich, ich muss sterben“, sagte die erschöpfte Haug, die mehr als 30 Minuten vor den Britinnen Laura Siddall und Fenella Langridge ins Ziel kam.
In Abwesenheit des deutschen Top-Stars Jan Frodeno hatte Lange im Ziel 11:12 Minuten Vorsprung auf Landsmann Nils Frommhold, der 2015 in Roth triumphiert hatte. Komplettiert wurde der deutsche Dreifach-Erfolg bei den Männern von Felix Hentschel, der nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 170 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen (+11:53) ins Ziel einlief. Aufgrund von Baumaßnahmen war die Radstrecke um zehn Kilometer verkürzt worden.
Die Corona-Pandemie verwandelte das Rennen, das in den vergangenen Jahren rund 200 000 Besucher angezogen hatte, teilweise in eine Geisterstrecke. Auch die Starterzahl war deutlich reduziert: Mit 1500 Einzelstartern und 320 Staffeln traten am Sonntag weniger als die Hälfte der geplanten Triathleten an.
Für den deutschen Mitfavoriten Sebastian Kienle war der Wettkampf schneller vorbei als erwartet. „Es ist den ganzen Tag nicht rund gelaufen. Ich hatte noch Probleme mit meiner Achillessehne. Wenn ich den Sport weiter betreiben will, musste ich aussteigen“, sagte der Weltmeister von 2014.