Der Perlach darf nicht dauerhaft gesperrt bleiben
Die Finanzen der Stadt sind endlich. Das merkt man an vielen Gebäuden - jüngst rückten etwa mehrere Turnhallen in den Fokus, die kurz vor Schuljahresbeginn gesperrt werden mussten. So gesehen ist es verständlich, dass die Stadt Prioritäten setzen muss und nicht alles gleichzeitig angehen kann. Es ist schwierig, ein Projekt gegen das andere aufzurechnen. Das zeigt sich ja auch bei der Debatte, ob das finanzielle Engagement der Stadt für die Schulen reicht und ob eine teure Theatersanierung in diesen Zeiten sinnvoll ist. Dass die Sanierung des Perlachturms nicht ganz vorne auf der Liste der Stadtregierung steht, kann man nachvollziehen. Schmerzlich ist es trotzdem.
Der Perlach ist ein wichtiges historisches Erbe, eines der Augsburger Wahrzeichen, prägend für den Rathausplatz. Und er war bis zu seiner Sperrung im Jahr 2017 auch eine beliebte Attraktion - für Touristinnen und Touristen, aber ebenso auch für Einheimische, die ab und zu gerne die Stufen erklommen, um einen herrlichen Rundblick zu genießen. Gerade jetzt, da man versuchen muss, die Innenstadt wieder zu beleben und attraktiv zu machen, ist es noch bedauerlicher als ohnehin schon, dass der Perlachturm noch auf Jahre geschlossen bleiben wird. Angesichts der offenen Finanzierung ist völlig unklar, wann eine Besteigung wieder möglich sein wird. Ein Dauerzustand darf das nicht werden.