Größere Verkehrsschilder statt Verkehrsberuhigung in der Hallstraße
Die schwarz-grüne Stadtregierung schlägt Sofortmaßnahmen zur Schulwegsicherheit für die Hall- und die Frauentorstraße vor. Eine Reduzierung des Verkehrs hält sie allerdings für schwierig.
Die schwarz-grüne Koalition fordert in der Hall- und der Frauentorstraße größere Verkehrsschilder, Geschwindigkeitsanzeigen und Piktogramme auf der Fahrbahn, um die Schulwegsicherheit zu erhöhen und auf die bestehende Tempo-30-Regelung aufmerksam zu machen. In der Augsburger Hallstraße sollen zudem einige Autostellplätze am Straßenrand in Radabstellflächen umgewandelt werden. Für beide Straßen gibt es die Forderung nach einer Verkehrsberuhigung, die zuletzt auch in der städtischen Bürgerversammlung vorgetragen wurde.
Im Bauausschuss des Stadtrats sollen die betreffenden Bürgeranträge kommende Woche abgelehnt werden – insofern ist der Koalitionsvorstoß, der wohl schon länger in Vorbereitung war, zumindest ein Signal, dass man die Themen nicht komplett abbügeln möchte. In der Hallstraße liegen HolbeinGymnasium und Ulrichschule, rund um die Frauentorstraße liegen Maria Ward und St. Stephan.
Gespräche mit dem Gymnasium suchen
In der Frauentorstraße sieht die Stadt keine Möglichkeit, Fuß- und Radverkehr zu bevorrechtigen – für eine fußgängerzonenartige Gestaltung gebe es zu viel Verkehr. In der Hallstraße gab es bereits ein Konzept für eine Beruhigung, allerdings gab es bei Anliegern unterschiedliche Meinungen dazu, sodass das Projekt aus dem Haushalt flog und die Planungen eingestellt wurden. Nach einem erfolglosen Vorstoß der Sozialfraktion für eine versuchsweise Sperrung regte Baureferent Gerd Merkle (CSU) zuletzt aber an, dass die Fraktionen noch mal das Gespräch
mit dem Holbein-Gymnasium suchen sollen. Ergebnisse gibt es noch keine.
Von den Grünen heißt es, dass man eine Verkehrsberuhigung grundsätzlich gut finde. „Wir wollen eine menschengerechte Stadt – dazu gehört es, die Innenstadt zu einem Ort für Menschen und nicht
für Autos zu gestalten“, so Fraktionschefin Verena von Mutius-Bartholy. Weil eine Verkehrsberuhigung in der Hallstraße aber vorläufig nicht absehbar sei, böten die vorgeschlagenen Maßnahmen zumindest die Chance auf eine schnelle Teilverbesserung, so CSU-Fraktionsvorsitzender Leo
Dietz. „In diesem Bereich kam es wiederholt zu Beinaheunfällen, was das Sicherheitsgefühl der Schülerinnen und Schüler und ihrer Eltern beeinträchtigt“, so Dietz.
In der Frauentorstraße wolle man mit Pflanztrögen ein verbotswidriges Parken von Elterntaxis und Lieferdiensten auf Gehwegen unterbinden. „Gerade die Elterntaxis sind morgens und mittags der ausschlaggebende Grund für das Verkehrschaos und der damit verbundenen Gefährdung von Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern“, so Dietz. Für Lieferdienste sind Stellflächen im Gespräch.