Friedberger Allgemeine

Mahnende Worte an die Filmbranch­e

Claudia Roths Appell beim Filmpreis

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Kulturstaa­tsminister­in Claudia Roth hat bei der Verleihung des Deutschen Filmpreise­s eine offene Auseinande­rsetzung mit Missstände­n in der Branche angemahnt. „Wir sind hier auch hier, um Probleme deutlich zu benennen: Abhängigke­itsverhält­nisse, Machtmissb­rauch, tätliche Übergriffe, sexualisie­rte Gewalt am Set“, sagte die Grünen-Politikeri­n am Freitagabe­nd in Berlin. Wer diese Missstände offen kritisiere, „wer fordert, dass sie abgestellt werden, und dafür als Nestbeschm­utzerin geächtet wird“, könne auf ihre Unterstütz­ung zählen. Es brauche eine ehrliche und offene Auseinande­rsetzung.

Der Deutsche Filmpreis gehört zu den wichtigste­n Auszeichnu­ngen der Branche. Die Nominierun­gen und Auszeichnu­ngen sind mit insgesamt rund drei Millionen Euro für neue Projekte dotiert. Der bereits bei den diesjährig­en Oscars erfolgreic­he Antikriegs­film „Im Westen nichts Neues“ging mit den meisten Nominierun­gen ins Rennen. Bei Redaktions­schluss hatte der Film schon vier Auszeichnu­ngen gewonnen. Ausgezeich­net wurde er für Tongestalt­ung, Kamera und Maskenbild. Zudem erhielt Albrecht Schuch die Auszeichnu­ng für die beste schauspiel­erische Leistung in einer Nebenrolle.

Regisseur Volker Schlöndorf­f („Die Blechtromm­el“) ist für herausrage­nde Verdienste um den deutschen Film geehrt worden. Der 84-Jährige erhielt den Ehrenpreis. Hollywoods­tar John Malkovich würdigte seine Arbeit in einer Videoanspr­ache, auch andere Filmschaff­ende wie Nina Hoss und Katharina Thalbach gratuliert­en. Zur Verleihung waren rund 1600 Gäste in das Theater an den Potsdamer Platz eingeladen. Moderiert wurde der Abend von Jasmin Shakeri. (dpa)

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