Wenn die Kartoffel auf Reisen geht
In der Bismarckstraße eröffnet Lena Fuchs Anfang Juni das Lokal Jenny vom Block. Sie ist in der Gastronomie keine Unbekannte und spielt mit dem Namen auf den Songtitel einer bekannten Sängerin an.
Seit sie 16 Jahre alt ist, arbeitet Lena Fuchs in der Gastronomie. Erst als Servicekraft – später absolviert sie eine Ausbildung als Köchin. Nun wagt die 38-Jährige mit dem Lokal Jenny vom Block erstmals den Schritt in die Unabhängigkeit und will mit ihrem Konzept zu einem Treffpunkt im Augsburger Bismarckviertel werden.
Rund zwei Wochen vor dem Eröffnungstermin gibt es noch viel zu tun: Die Sitzbänke müssen montiert, Tische und Stühle aufgestellt und die Theke gefliest werden. Es ist aber auch schon viel passiert. Die Wände sind in den Farben weiß, rot, blau gestrichen, die Küchengeräte stehen bereit. Die 38-Jährige hat viel Unterstützung von Freunden erhalten – eine davon ist Mona Ridder. Als sie Ende Januar ihr Bistro samt Hofladen Lokalhelden schloss, fragte sie Lena Fuchs, ob sie sich vorstellen könne, in den Räumen nun ihrerseits ein Lokal zu eröffnen.
Die gebürtige Augsburgerin überlegte kurz, schließlich lebt sie seit ihrer Geburt in dem beliebten
Viertel. „Ich habe mich gefragt, ob ich Wohn- und Arbeitsort so nah beieinander haben will. Auf der anderen Seite habe ich hier ein großes Netzwerk“, berichtet sie.
Letzterer Gedanke überwog und sie entschied sich ihre Festanstellung, als Chefköchin der Kulperhütte aufzugeben, wo sie die vergangenen fünf Jahre gearbeitet hatte. Erfahrungen hat sie in der Gastronomie reichlich gesammelt: Mit 16 startete sie ihre Laufbahn als Servicekraft im Kurhaus. Später arbeitete sie neben ihrem Studium in der Kulperhütte und im Viktor.
Sie brach das Studium ab und arbeitete zwischenzeitlich als Szenebildgestalterin beim Münchner Tatort und im Polizeiruf mit – der Gastronomie kehrte sie aber nie den Rücken. Später absolvierte sie eine Ausbildung zur Köchin im Viktor und arbeitete in den vergangenen zehn Jahren unter anderem im Pastissima, der Färberei und der Kulperhütte. Für ihr eigenes Lokal hat sie sich ein besonderes Konzept überlegt, das sich auch für den Einstieg gut stemmen lässt. „Ich konzentriere mich auf eine Grundzutat, die Kartoffel. Sie geht bei mir auf Reisen.“Als Ofenkartoffel wird sie mit verschiedenen Zutaten angeboten. Daneben gibt es an der Kaffeetheke Snacks wie Sandwiches oder Focaccia.
„Anfangs will ich montags bis mittwochs von 9 bis 18 Uhr geöffnet haben und donnerstags und freitags für einen Aperitif noch etwas länger. Samstags und sonntags wird geschlossen sein.“Die Öffnungszeiten könnten sich noch ändern, sie müsse erst einmal sehen, wie gut das Lokal, das etwa 35 Sitzplätze bietet, angenommen wird. Am Samstag, 20. Mai, wird sie während des Hinterhof-Flohmarkts im Bismarckviertel erstmals mit einem Stand unter dem Lokalnamen Jenny vom Block vertreten sein.
Der Name ist eine Anlehnung an den Songtitel von Jennifer Lopez „Jenny from the Block“. Das Lied handelt davon, dass die Sängerin, trotz ihres Erfolgs, die Alte geblieben sei und nicht vergessen habe, dass sie aus der Bronx stamme. „Ich heiße mit vollem Namen Lena Jennifer Lotte Fuchs. Nachdem ich seit 38 Jahren im Bismarckviertel lebe, ist das mein Block, also Jenny vom Block.“