Zum Auftakt ist das Zelt beinahe rappelvoll
Beim Vatertagstreffen zur Eröffnung des Kühbacher Brauereifestes ist am Donnerstag viel los. Unterwegs sind nicht nur Väter. Spaß am Feiern haben viel mehr.
Kühbach Einen grandiosen Auftakt erlebte das Brauereifest an Christi Himmelfahrt in Kühbach. Das Wetter zeigte sich gnädig mit den Besuchern und Besucherinnen, die Sonne strahlte vom Himmel und so stand dem Startschuss für das traditionelle Festwochenende am Donnerstagvormittag nichts im Wege. Und es waren beileibe nicht nur Väter unterwegs.
Das Fest hat nunmehr seit Jahrzehnten einen festen Platz im Kalender des Wittelsbacher Landes. Es startete in diesem Jahr wieder wie gewohnt erst am Donnerstag, nachdem der Startschuss im vergangenen Jahr versuchsweise bereits
Zwei Schläge und ein „Sicherheitsschlag“beim Bieranstich
auf den Mittwoch gelegt worden war. Einige Gäste konnten es wohl kaum erwarten, denn sie ließen sich bereits vor dem offiziellen Bieranstich die eine oder andere kühle Maß Festbier schmecken.
Zunächst aber ging es an den offiziellen Bieranstich. Diese ehrenvolle Aufgabe übernahm auch in diesem Jahr der Kühbacher Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher. Es war bereits sein zweiter Einsatz und so hieß es schon nach zwei Schlägen plus einem „Sicherheitsschlag“: „O’zapft is.“
Im Anschluss sprach Bürgermeister Kerscher den Vätern und nachträglich auch den Müttern seine Glückwünsche aus. Dabei warb er gleich für etwas Nachsicht mit den Vätern. „Das süffige Kühbacher Bier hat es in sich“, warnte er mit einem Augenzwinkern. Kerscher bedankte sich bei allen, die sich für das Fest eingesetzt hatten und wünschte eine gemütliche Zeit.
Überraschend viele Besucher
und Besucherinnen wollten beim anschließenden bayrischen Weißwurstfrühschoppen dabei sein und das gemütliche Beisammensein auskosten. Das Zelt war fast bis zum letzten Tisch gefüllt.
Ein Gast erzählte, dass er bereits seit 30 Jahren am Vatertag in Kühbach sei: „Früher waren hier tatsächlich nur Männer, also Väter.“Inzwischen sei der Donnerstagvormittag aber immer mehr zum Familientag geworden, an dem auch viele Kinder dabei seien. Unter den Gästen befand sich auch ein ganzer Tisch mit Königinnen, darunter zwei Hopfen- und eine Bierkönigin, die dem Fest zusätzlichen Glanz verliehen.
Im Laufe der Zeit füllten sich
das Festzelt und das Areal um die Weizenbar zunehmend mit Besuchern aller Altersklassen, wobei die Herren naturgemäß langsam das Ruder übernahmen. Die einen genossen bereits ihr Dasein als Großvater, die anderen nahmen sich einen Tag Auszeit vom manchmal in ihren Augen stressigen Vaterdasein.
„Dieser Tag ist eigentlich immer für mich und meine Kumpels reserviert. Da wird richtig gefeiert, so wie früher“, erzählte einer der Väter fröhlich. Ein paar Tische weiter saßen einige junge Väter inklusive Nachwuchs. Einer berichtete: „Wir sind jetzt schon seit 16 Jahren regelmäßig hier. Am Anfang halt alleine, jetzt mit Nachwuchs.“
Ein weiterer ergänzte, dass es nach Stand der Dinge im nächsten Jahr wohl mehr Nachwuchs als Väter sein würden. Unter den Anwesenden waren jedoch nicht nur Väter und Großväter, sondern ebenso jüngere Herren, die sozusagen schon mal für einen zukünftigen Vatertag „probten“. So beispielsweise der 21-jährige Dennis aus Aichach. „Da kann man nie früh genug Übung haben, um später mithalten zu können“, sagte er lachend.
Martina und Michael Schricke aus Schrobenhausen waren heuer zum zweiten Mal nach Kühbach gekommen. Den beiden gefiel besonders die Atmosphäre beim Vatertagstreffen. „Gute Musik, gutes
Bier und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt“, waren sie sich einig.
Den Geburtstag kurzerhand mit einem Ausflug zum Brauereifest zu verbinden, diese Idee hatte Lukas vor einigen Jahren. Seither hat sich das schon fast zur Routine entwickelt: Zuerst gibt es das Weißwurstfrühstück im elterlichen Haus, anschließend macht sich der junge Mann gemeinsam mit seinen Gratulanten auf zum Fußmarsch von Aichach nach Kühbach. Dort angekommen hatten sich die jungen Herren aus ihrer Sicht ein kühles Getränk redlich verdient und sie genossen jeden Schluck.
Den Brauereifestgästen machte
der Tag sichtbar Freude, überall herrschte ausgelassene Stimmung. Natürlich kamen auch die kulinarischen Genüsse nicht zu kurz. Später am Tag schmeckte ein frischer Rollbraten oder eines der saftigen Hendl mit Kartoffelsalat zum Bier besonders gut.
Für die passende musikalische Unterhaltung beim Vatertagstreffen sorgte die SGL-Werkskapelle Meitingen. Brauereichef Umberto Freiherr von Beck-Peccoz übernahm zur Freude der Gäste zwischenzeitlich den Dirigentenstab und machte dabei keine schlechte Figur.
Am Nachmittag übernahm zunehmend die Jugend das Festzelt – der Vatertag klang langsam aus.