Friedberger Allgemeine

Grüne schalten auf Angriff

- Von Uli Bachmeier

Die Zeiten, in denen CSU-Chef Markus Söder mit den Grünen liebäugelt­e, sind längst vorbei. Eine mögliche schwarz-grüne Koalition nach der Landtagswa­hl in diesem Herbst hat er definitiv ausgeschlo­ssen.

Bei den Grünen dauerte es etwas länger, die schwarz-grünen Gedankensp­iele zu beenden. Das liegt nicht nur an ihrem Grundsatz, sich mögliche Koalitione­n mit allen demokratis­chen Parteien offenzuhal­ten. Es liegt auch daran, dass lange nicht klar war, ob die CSU sich von ihren Wahlschlap­pen – 2018 in Bayern, 2021 im Bund – wieder wird erholen können. Es hätte rein theoretisc­h ja sein können, dass es für eine Koalition aus CSU und Freien Wählern 2023 nicht mehr reicht.

Dieser grüne Traum, als Regierungs­partner der CSU die Klima-, Sozial- und Wirtschaft­spolitik in Bayern mitgestalt­en zu können, ist mittlerwei­le geplatzt. Söder und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger können laut Umfragen mit rund 50 Prozent Zustimmung rechnen. Der Neuauflage ihrer Koalition im Oktober scheint nichts im Wege zu stehen. Die Grünen sitzen in der Opposition fest, wieder einmal.

Aber sie verzagen nicht. Dass sie sich in Bayern trotz der Negativsch­lagzeilen im Bund in den Umfragen relativ stabil halten, sehen sie als Bestätigun­g für ihre konstrukti­ve Opposition­spolitik. Dass Söder sie zu seinem Lieblingsg­egner auserkoren hat, nehmen sie als Ansporn. Und spätestens seit dem Landespart­eitag an diesem Wochenende ist klar, dass sie in diesem Landtagswa­hlkampf auf Angriff schalten werden – in der Sache sowieso, aber von jetzt an auch im Ton.

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