Friedberger Allgemeine

Feuer und Flamme: Grillsoßen gehören dazu

Grillsoßen sind eine feine Sache. Wer sie selber macht, weiß nicht nur, was drin ist, sondern hat zudem Einfluss auf den Zucker- und Fettgehalt. Doch es gibt dabei einiges zu beachten.

- Von Anja Schwengel-Exner

Lässt das Wetter es zu, wird in Deutschlan­d gegrillt: Laut einer Umfrage aus 2021 sind viele Deutsche Feuer und Flamme für das Grillen. Bei 39 Prozent der Befragten kommt alle zwei Wochen Gegrilltes auf den Teller.

Doch was wären Fleisch, Fisch, Grillkäse oder Gemüse ohne eine wohlschmec­kende Soße? Für die einen reicht ein wenig Ketchup oder Senf aus, andere bringen gleich ein ganzes Sortiment verschiede­ner Grillsoßen und Dips oder Chutneys auf den Tisch. Die Vielfalt in den Regalen des Handels ist riesig und deckt Geschmacks­vorlieben von herzhaftwü­rzig über rauchig, säuerlich oder scharf bis lieblich-süß ab. Hinzu kommen unzählige Rezepte für selbstgema­chte Soßen die für Abwechslun­g und individuel­le oder zum Grillgut besonders passende Geschmacks­noten sorgen.

Als Basis dienen neben Tomatenzub­ereitungen

zum Bespiel Milchprodu­kte wie Joghurt, Quark oder Sauerrahm und deren pflanzlich­e Alternativ­en, Senf, Mayonnaise oder Gemüse. Gewürze und weitere Zutaten geben den Soßen ihr jeweiliges Aroma. Essig und Zucker dienen außerdem der Konservier­ung.

Schaut man auf die Etiketten gekaufter Grillsoßen, fällt auf, dass diese oft einen hohen Zuckergeha­lt aufweisen. Im Schnitt sind es laut eines Marktcheck­s rund 14 Gramm Zucker pro 100 g. Auffällig sind vor allem Barbecue-Soßen. Das zuckrigste Produkt enthielt 40,5 Gramm pro 100 Gramm. Die Hersteller geizen auch nicht mit Fett. Nicht nur bei Mayonnaise dient es als Geschmacks­träger. Die Zutatenlis­ten weisen neben Verdickung­smitteln wie Johannisbr­otkernmehl oder modifizier­ter Stärke meist noch viele weitere Zusatzstof­fe auf: Geschmacks­verstärker, Aromen, Säuerungsm­ittel, Konservier­ungsstoffe und Farbstoffe oder färbende Lebensmitt­el.

Hefeextrak­t gilt trotz seiner geschmacks­verstärken­den Wirkung übrigens nicht als Geschmacks­verstärker und muss nicht als solcher gekennzeic­hnet werden. Einige Produkte enthalten auch Alkohol als geschmacks­gebende Zutat. Der muss bis zu einem Gehalt von 1,2 Volumenpro­zent noch nicht einmal angegeben werden. Wer einen Grillabend mit Kindern, Schwangere­n oder Menschen, die auf Alkohol

verzichten plant, sollte vorab also genau die Zutatenlis­te lesen und Gäste gegebenenf­alls darauf hinweisen.

Bei selbst gemachten Grillsoßen weiß man, was drin ist und hat Einfluss auf den Zucker- und Fettgehalt. So kann man zum Beispiel Vollfettjo­ghurt durch einen fettarmen Joghurt oder eine pflanzlich­e Alternativ­e ersetzen.

Gekaufte Mayonnaise­n und Soßen sind durch Zutaten und Herstellun­g meist ohne Kühlung ungeöffnet lange haltbar. Auch geöffnet sind diese Produkte bei Lagerung im Kühlschran­k noch einige Wochen essbar. Damit die Soßen möglichst lange genießbar sind, sollte man diese nur mit sauberen Löffeln entnehmen und angebroche­ne Flaschen und Gläser nach Anbruch im Kühlschran­k lagern.

Im Gegensatz dazu halten sich selbst gemachte Soßen weniger lang. Soßen mit selbst gemachter Mayonnaise sollten kühl gelagert und innerhalb eines Tages verbraucht werden. Andere Soßen halten sich einige Tage, gekochte Soßen in sterilen, gut verschloss­enen Gläsern unangebroc­hen auch einige Wochen. Auf Nummer sicher geht, wer geöffnete Soßen und Selbstgema­chtes vor dem Essen sensorisch testet: Sieht die Sauce noch gut aus? Riecht sie noch normal? Sind Aussehen und Geruch in Ordnung, kann man auch den Geschmack testen. Eingetrock­nete, stark verfärbte, ungewöhnli­ch riechende oder schimmelnd­e Soßen sollte man nicht mehr verwenden.

Wer Soßen übrig hat und diese nicht sofort wieder verwendet, kann die Haltbarkei­t durch einfrieren auf einige Monate verlängern.

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Foto: Zbigniew Lewczak, dpa Grillen ohne eine gute Soße ist nur halb so schön.

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