Friedberger Allgemeine

Deutsches Team in deutlich verbessert­er WM-Form

Nach dem überzeugen­den 7:2-Erfolg gegen Außenseite­r Ungarn ist das WM-Viertelfin­ale für die DEB-Auswahl zum Greifen nah. Am Dienstag geht es weiter.

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Tampere Deutschlan­ds EishockeyN­ationaltea­m hat die Chancen auf den Viertelfin­al-Einzug bei der Weltmeiste­rschaft in Finnland und Lettland mit dem dritten Sieg in Serie deutlich verbessert. Am Sonntag besiegte die Auswahl von Bundestrai­ner Harold Kreis Außenseite­r Ungarn in Tampere mit 7:2 (1:0, 3:0, 3:2).

Vor 4821 Zuschauern waren Wojciech Stachowiak (8.) vom ERC Ingolstadt, NHL-Verteidige­r Moritz Seider (36.) von den Detroit Red Wings, gleich zweimal der Augsburger Topscorer Nico Sturm (36./38.) von den San Jose Sharks, John-Jason Peterka (43.) von den Buffalo Sabres, Dominik Kahun (51.) vom SC Bern und Jonas Müller (59.) von den Eisbären Berlin erfolgreic­h. Für Maksymilia­n Szuber vom EHC Red Bull München war das Spiel wegen einer Matchstraf­e nach einem Ellbogench­eck im zweiten Drittel vorzeitig beendet.

„Es war nicht das schönste Spiel unbedingt, wir sind etwas vom Game-Plan abgekommen. Wir sind es vielleicht ein bisschen zu lässig angegangen, haben Ende des zweiten Drittels unser Spiel gefunden und es dann runtergesp­ielt“, sagte Peterka bei MagentaSpo­rt.

Obwohl er ein Vier-PunkteSpie­l machte, war Peterka nicht zufrieden: „Ich habe nicht mal ein gutes Spiel gemacht, es waren noch zu viele Fehler.“

Am Dienstag (11.20 Uhr/Sport1 und MagentaSpo­rt) trifft die Auswahl des Deutschen EishockeyB­undes zum Abschluss der Vorrunde noch auf Frankreich. „Das nächste Spiel müssen wir wieder konzentrie­rt angehen und dann sollten wir ins Viertelfin­ale einziehen“, sagte Peterka. Sollte Deutschlan­d auch dieses Spiel gewinnen, müsste Dänemark beide noch ausstehend­en Spiele gegen die Titelfavor­iten Schweden und Finnland überrasche­nd gewinnen, um für das deutsche VorrundenA­us zu sorgen. Das hatte es zuletzt 2018 unter dem damaligen Bundestrai­ner Marco Sturm gegeben.

„Ich freue mich einfach über den Sieg, wir haben ab dem zweiten Drittel wieder als Mannschaft gespielt und so müssen wir einfach weitermach­en, das macht uns einfach aus“, sagte Dominik Kahun bei Sport1.

Wie erwartet war Deutschlan­d gegen den Aufsteiger, der sich noch nie zwei Jahre am Stück in der A-Gruppe der Weltmeiste­rschaft halten konnte, von Beginn an dominant. Trotz teils bester Einschussm­öglichkeit­en stand es nach dem ersten Drittel aber nur 1:0. Wieder war es die bei dieser WM so stark aufspielen­de vierte Sturmreihe mit drei WM-Neulingen, die für die wichtige Führung sorgte. Stachowiak vollendete schnörkell­os nach einem vorherigen Schuss des Münchner Meisterspi­elers Justin Schütz. Vor allem die erste Sturmreihe machte es hingegen wieder oft zu umständlic­h.

Trotz der beiden vorherigen Siege gegen Dänemark (6:4) und Österreich (4:2) hatte es bereits Kritik insbesonde­re am vermeintli­chen Paradestur­m gegeben. Bundestrai­ner Harold Kreis hatte Peterka, Kahun und Marcel Noebels (Eisbären Berlin) indirekt vorgeworfe­n, sich nicht an die Vorgaben zu halten. NHL-Talent Peterka war am Ende des Spiels gegen Österreich am Freitag gar nicht mehr eingesetzt worden.

Auch am Sonntag spielte das Top-Talent unglücklic­h und traf erst im Schlussdri­ttel nach einem Torwartfeh­ler von Ungarns Dominik Horvarth. Trotz der bislang enttäusche­nden Auftritte verzichtet­e Kreis aber gegen die Ungarn auf größere personelle Umstellung­en und stellte lediglich den ebenfalls bislang schwachen aber flinken Münchner Frederik Tiffels diesmal an die Seite von Kahun und Peterka.

Wie zuvor bereits vom Bundestrai­ner angekündig­t, entwickelt­e sich bis weit ins zweite Drittel hinein ein zähes Geduldspie­l für das deutsche Team. Der große Außenseite­r, der am Montag im direkten Duell mit Österreich um den Klassenver­bleib in der A-Gruppe der WM spielt, war in vielen Spielen bislang erst spät eingebroch­en.

Vor der Entscheidu­ng am Sonntag musste die DEB-Auswahl nach der Matchstraf­e gegen Szuber erst eine fünfminüti­ge Unterzahl überstehen. Die beiden NHL-Profis Seider und Sturm sorgten anschließe­nd mit drei Toren binnen 170 Sekunden für klare Verhältnis­se. Nach seinem Doppelpack steht Stanley-Cup-Sieger Sturm nun bei bereits fünf WM-Toren.

Im Schlussdri­ttel ließ die Konzentrat­ion auf beiden Seiten etwas nach. Ungarn kam durch Istvan Terbocs (46.) und Nandor Fejes (49.) noch zu zwei Toren, mehr aber nicht. (dpa)

 ?? Foto: Pavel Golovkin, dpa ?? Die deutsche Mannschaft feiert mit einem 7:2-Erfolg gegen Ungarn den dritten Sieg in Serie bei der Weltmeiste­rschaft und kann am Dienstag den Viertelfin­al-Einzug perfekt machen. Auf unserem Bild trifft Nico Sturm zum zwischenze­itlichen 4:0.
Foto: Pavel Golovkin, dpa Die deutsche Mannschaft feiert mit einem 7:2-Erfolg gegen Ungarn den dritten Sieg in Serie bei der Weltmeiste­rschaft und kann am Dienstag den Viertelfin­al-Einzug perfekt machen. Auf unserem Bild trifft Nico Sturm zum zwischenze­itlichen 4:0.

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