So stemmt Friedberg den Wohnungsbau
Seit den Nuller-Jahren hat die Stadt Friedberg viel Geld in ihren Wohnungsbestand investiert. Zunächst ging es um die Sanierung und Modernisierung der vorhandenen, in die Jahre gekommenen Häuser, dann standen Neubauprojekte an der Afrastraße und aktuell in Ottmaring an. Mit dem Kauf der Blöcke an der Hermann-Löns- und AloisSperrer-Straße gab die Stadt vordergründig zwar einen Millionenbetrag für Problemimmobilien aus, sicherte sich aber zugleich interessante Entwicklungsmöglichkeiten für ihr Wohnungsportfolio.
Anders als viele Luftschloss-Projekte vom Haus der Musik bis zur Neugestaltung des Volksfestplatzes kann die Stadt diese Vorhaben tatsächlich stemmen. Meist genügt es, Grund und Boden als Eigenanteil einzubringen, dann fördert der Staat die Schaffung von neuem Wohnraum durch Städte und Gemeinden – von Investitionszuschüssen über günstige Darlehen bis zum Umstand, dass die hier aufgenommenen Kredite bei der Betrachtung kommunaler Schulden außen vor bleiben. Getilgt werden sie ohnehin durch die Mieteinnahmen.
Zwar laufen auch im öffentlich geförderten Wohnungsbau aktuell die Kosten davon. Reichten an der Afrastraße rund 20 Millionen Euro für 67 Wohnungen aus, so sind für 26 Wohnungen am Ottmaringer Weilerweg bereits über zehn Millionen Euro veranschlagt – ein Plus von rund 25 Prozent. Dennoch darf man davon ausgehen, dass Freistaat und Bund am Gelingen der Pläne interessiert sind und bei der Finanzierung entsprechend helfen. Schließlich haben sie ihre eigenen Ziele beim Wohnungsbau um Meilen verfehlt.