Das sagen die Eigentümer des Seilerhauses
Bei der Wolf GbR herrscht Unverständnis über die Unterschriftenaktion zum Modehaus Seiler – und über die Schwierigkeiten bei den Plänen für den unattraktiven Leerstand.
Hinter den Plänen für das seit 2018 leer stehende Modehaus Seiler steht die Wolf GbR. Diese hat viele Entwürfe vorgestellt und ist bisher in Mering mit allen gescheitert. Doch egal, welche der Planungen die Unterschriftenaktion ausgelöst habe, von einer Überbauung des Platzes könne nicht die Rede seien, betonen die Bauherren. „Auf dem Platz sind weiterhin PkwStellplätze, Fahrradstellplätze, E-Bike Ladeplätze, eine Außenbestuhlung für ein Café und wenn möglich sogar eine öffentlich nutzbare Fläche vorgesehen“, heißt es auf Anfrage unserer Redaktion. „Unser Ansinnen ist es, am Standort ein Wohngebäude mit Bäckerei, großem Sitzcafé und großzügiger Außenanlage zu errichten.“
Der Leerstand fällt in Mering sofort auf. Erst kürzlich nannte ihn Manfred Heider bei seiner Einzelhandelsanalyse als Negativbeispiel. Die Wolf GbR erklärt, warum sich an dem Anwesen so lange nichts tut. Die Baugenehmigung habe sich als unerwartet schwierig herausgestellt.
Der erste Bauantrag wurde 2019 eingereicht und erhielt das Einvernehmen im Bauausschuss. Wie die Eigentümer berichten, hatte jedoch das Landratsamt Bedenken bei den Abstandsflächen und wollte eine Abstandsflächenübernahme des westlich angrenzenden Nachbars. „Nachdem dies zu einem Wertverlust des Nachbargrundstückes geführt hätte, war dieser verständlicherweise hierzu nicht bereit“, heißt es von der Wolf GbR. Deswegen habe man die Planung neu aufgesetzt.
In der Zwischenzeit fanden die Kommunalwahlen statt: Es gab einen neu zusammengesetzten Gemeinderat und mit Florian Mayer einen neuen Bürgermeister. Diesem haben die Bauherren das Vorhaben vorgestellt – mit positiver Reaktion. Darauf reichten die Eigentümer im Dezember 2021 einen neuen Bauantrag ein. Das Landratsamt hatte keine Einwände mehr. „Vollkommen überraschend
wurde dann unser Bauantrag von der Gemeinde negativ beurteilt“, heißt es in der Stellungnahme. Im Juni 2022 kam die Mitteilung, dass der Markt Mering für das Bauvorhaben eine Zurückstellung beantragt habe.
Grund war die auch in den früheren Plänen schon vorgesehene
Wohneinheit im Erdgeschoss, die dem mittlerweile angelaufenen Bemühungen für den Innerortsbebauungsplan zuwiderlief. „Um den Bauantrag voranzubringen, haben wir die Wohnung umgehend zugunsten einer Vergrößerung der Gewerbefläche gestrichen. Leider hatte diese Maßnahme nicht den gewünschten Erfolg“, heißt es von der Wolf GbR.
Mittlerweile hatte die Gemeinde eine Veränderungssperre für die Ortsmitte verhängt. „Um unseren Bauantrag trotz Veränderungssperre genehmigt zu bekommen, haben wir eine Vielzahl an Umplanungen vorgenommen. Wir haben immer gemäß den Vorstellungen der Gemeinde nachgearbeitet“, betonen die Bauherren. Doch sobald ein Thema erledigt schien, sei ein neues auf den Tisch gekommen.
Bereits für gut befundene Umplanungen seien plötzlich wieder infrage gestellt worden. „Mittlerweile sind wir leider zu dem Standpunkt gelangt, dass wir erst nach Ablauf der Veränderungssperre den Planungsprozess wieder aufnehmen können“, heißt es vonseiten der Wolf GbR. Das bedeutet, dass der unschöne Leerstand dem Markt Mering noch längere Zeit erhalten bleiben könnte. Denn die Sperre gilt, bis der Bebauungsplan für die Ortsmitte abgeschlossen ist – und der ist schwierig und gerade erst angelaufen.