Sie tragen eine große Verantwortung
Der Obst- und Gartenbauverein Hörmannsberg kümmert sich um viele Umwelt- und Artenschutzthemen. Dazu gehören die Schaffung eines Naturbewusstseins und der Anbau alter Apfelsorten.
Der Obst- und Gartenbauverein Hörmannsberg sorgt seit 70 Jahren nicht nur für den Umweltund Vogelschutz, sondern schafft ein Bewusstsein für Natur und die Bienen. „Wir tragen eine große Verantwortung“, sagt Eva-Maria Weber, erste Vorsitzende des Vereins. Viele Anforderungen haben sie zu erfüllen, die 92 Mitglieder in Hörmannsberg, doch eines steht immer im Mittelpunkt: Gemeinsam Sinnvolles tun und dabei auch noch Spaß haben.
„In der Hauptsache kümmern wir uns um das Kriegerdenkmal und die Streuobstwiese“, fasst der stellvertretende Vorsitzende Thomas Habersetzer zusammen. Dabei steht der Schutz der alten Apfelsorten wie die Goldparmäre, der Apfel Kaiser Wilhelm oder der Weiße Winterglockenapfel und der Hecken für den Vogelschutz im Mittelpunkt der Arbeit. Im Einsatz sind die Gartlerinnen und Gartler auch für die Bienen. So wird der Rasen möglichst so gemäht, dass genügend Blühflächen für die Insekten übrig bleiben.
„Das Kriegerdenkmal zu pflegen, haben sich alle Hörmannsberger gemeinsam auf die Fahnen geschrieben“, sagt Eva-Maria Weber. „Wenn einer beim Vorbeigehen Unkraut sieht, reißt er das halt schnell raus“. Nachwuchssorgen hat der Verein nicht. „Sobald die jungen Leute bauen, fragen sie uns um Hilfe beim Garten anlegen“, weiß die 43-jährige Vorsitzende. Und diese Hilfe gewährt der Gartenbauverein gern. „Ich kenne auch Leute, die weggezogen sind, aber trotzdem Mitglied im Verein bleiben, um den Kontakt nicht zu verlieren.“
1953 wurde der Gartenbauverein aus der Not heraus geboren. Im Januar fand damals im Gasthaus Habersetzer die Gründungsversammlung durch 33 Gartenbesitzer statt. 1952 nämlich war der gesamte Baumbestand im Ostbereich Hörmannsberg von der Goldafterraupe befallen worden. Um eine gute Obsternte sichern zu können, musste man schnell gegen diese Baumschädlinge vorgehen.
So war es sinnvoll, einen Obst- und Gartenbauverein zu gründen. Benedikt Brandstetter setzte sich für diese Idee ein und fand breite Zustimmung bei den Gartenbesitzern.
Im Frühjahr 1953 begannen die Gartler mit der Schädlingsbekämpfung, schon vorher war die dringend erforderliche Baumspritze angeschafft worden. Was aus einer traurigen Begebenheit heraus gegründet worden war, wurde mit den Jahren mit Auszeichnungen beim Wettbewerb „Unser Dorf soll
schöner werden“belohnt. „Heute ist die Teilnahme allerdings keine Option mehr“, sagt Habersetzer. Denn da die Ortsdurchfahrt eine Autobahnzufahrt und damit überbelastet sei, wäre Hörmannsberg nicht mehr so schön wie es früher mal war.
1995 übertrug die Gemeindeverwaltung Ried dem Gartenbauverein die Patenschaft für ein Ausgleichsgrundstück in Hörmannsberg. „Im Frühjahr 1996 legten wir unter zahlreicher Beteiligung der Vereinsmitglieder und der Dorfjugend
eine Streuobstwiese und Wildschutzhecke an“, erzählt die Vorsitzende. „Wenn ich mit meinem Mann und Schnittscheren oder anderem Gartenwerkzeug zur Streuobstwiese gehe und andere Hörmannsberger sehen uns, sind zwei Stunden später viele andere Helfer da“, freut sich Weber über das gemeinsame Interesse.
Der Verein organisiert eine Vielzahl von Veranstaltungen, wie beispielsweise die jährliche Aktion „Saubere Landschaft“oder gemeinsam mit den Schützen das
traditionelle Breznpaschen. Zusammen mit der Feuerwehr, den Schützen und der Dorfjugend Hörmannsberg stemmt der Gartenbauverein den Weihnachtsmarkt. Gemeinsam Spaß haben und dabei noch Gutes für die Natur tun – dafür stehen die Gartler.
Wer Interesse an einer Mitgliedschaft hat oder Tipps fürs Garteln sucht, ist jederzeit auf einer Jahreshauptversammlung des Gartenbauvereines Hörmannsberg willkommen. Kontakt über Eva-Maria Weber, Telefon 08233/75891.