Juze Dasing: Ein frischer Wind weht durchs Gebälk
Seit der Coronapandemie hat sich im Juze viel verändert. Leiterin Julia-Shirin Meyer hat in dem Lagerhaus am Dasinger Bahnhof einiges bewegt.
Ausflüge, Themenabende, gemeinsames Kochen – im Dasinger Jugendzentrum führt sich immer was. Seit April 2021 ist Julia-Shirin Meyer hier verantwortlich. Die Gemeinde Dasing um Bürgermeister Andreas Wiesner hat für sie extra eine Vollzeitstelle geschaffen, um die Jugendarbeit im Ort voranzubringen. Eine ihrer ersten Amtshandlungen: Während der coronabedingten Schließung wurde vieles renoviert, ausgetauscht oder neu angeschafft. Auch, weil die Jugendlichen bei der Gestaltung der Räume maßgeblich beteiligt sind, fühlen sie sich dort so wohl. Kommen darf jeder, der zwischen zehn und 22 Jahre alt ist. Mit einer Besonderheit leistet das Juze nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung der Jugendlichen zu wichtigen Themen, sondern schafft auch einen Raum des Vertrauens und der Anonymität, der Sicherheit gibt.
Die mehrmals im Jahr stattfindenden Themenabende bieten den Heranwachsenden
die Chance, außerhalb der Schule in lockerer und zwangloser Atmosphäre über wichtige Themen zu sprechen. „Beim Themenabend Sexualität konnte man die Fragen schon vorab und anonym in der Instagram Story stellen. So wurden auch die Fragen beantwortet, von denen sich nicht jeder getraut hat, sie direkt unserer Expertin zu stellen“, sagt Einrichtungsleiterin Julia-Shirin Meyer.
Erstmalig gab es auch eine Veranstaltung zum Thema Digital Streetwork. Eine noch recht neue Form der Jugendarbeit im digitalen Raum, um Jugendliche besser erreichen zu können. Für 2024 hat Meyer auch schon einen Wunsch: „Ich würde gerne einen Abend zum Thema Drogen anbieten. Bisher ist aber noch nichts Konkretes in Planung.“Bei den Jugendlichen und Erwachsenen kommen die Themenabende indes gut an.
Einmal im Monat findet zu den regulären Öffnungszeiten noch eine Samstagsaktion statt. Die Jugendgruppe, die aus Jugendlichen besteht, die regelmäßig im
Juze anzutreffen sind, organisiert diese Aktionen zum Teil selbstständig. Dabei kann es sich um einen gemeinsamen Ausflug in einen Freizeitpark handeln, aber auch um einen Spielenachmittag im Seniorenzentrum. Damit jeder und jede an den Aktionen teilnehmen kann, werden die Kosten so niedrig wie möglich gehalten. Keiner soll ausgeschlossen werden.
„Wir kommen auch deshalb so gerne, weil wir hier alles zusammen machen können und das, worauf wir Lust haben“, meint Xenia. Hanna ergänzt: „Und weil wir hier Räume renovieren können.“Eine Aktion, die gerade in vollem Gange ist, ist die Umgestaltung des zweiten Raumes im Juze. Besonders stolz ist sowohl Meyer als auch Bürgermeister Wiesner, der häufig selbst vorbeischaut, auf die Möglichkeit der U18-Wahl, die anlässlich der bayerischen Landtagswahlen 2023 im Dasinger Jugendzentrum stattgefunden hat: ein Stimmungsbild, wie das Wahlergebnis ausgesehen haben könnte, wenn die Jugendlichen entscheiden dürften.
Der Boden ist neu, die Küche modernisiert und gut ausgestattet. Das ist auch notwendig, damit einmal die Woche gemeinsam gekocht werden kann. Neben einem neuen Kicker und einem aufbereiteten Billardtisch gibt es auch eine Playstation 4 und einen großen Fernseher, auf dem nach Herzenslust gezockt werden kann.
Auf den vielen gemütlichen Sofas findet man immer einen freien Platz. Manche davon wurden von Gemeindemitgliedern gespendet, die anderen sind aus Europaletten und in Handarbeit selbst entstanden. „Wir haben sogar so viele Sofas angeboten bekommen, dass wir manches ablehnen mussten. Es herrscht wirklich große Solidarität mit dem Juze in der Gemeinde“, ist Julia-Shirin Meyer froh. An der Decke ist ein Metallträger angebracht, an dem eine kleine Discokugel und eine Lichtanlage befestigt sind. Zum Einsatz kommen die bei den Partys, die im Juze immer wieder stattfinden. Zuletzt stand die After Faschingsfeier im Februar auf dem Programm.
Neben dem Themenabend zu den Drogen steht schon ein Besuch im BMW Museum Anfang März fest, den sich die Jugendlichen gewünscht hatten. Für die Zukunft hofft Julia-Shirin Meyer, den Jugendlichen wieder ein Sportangebot machen zu können. „Leider musste unser letzter Trainer wegen fehlender Zeit aufhören. Wir arbeiten aber daran, vielleicht bald Fußball anbieten zu können“, so Meyer. Ein ehemaliger Stammgast im Juze könnte der neue Trainer werden.
• Montag: Geschlossen
• Dienstag: 15 – 18 Uhr offener Betrieb, 18 – 20.30 Uhr Kochen
• Mittwoch: 15 – 18 Uhr offener Betrieb + jede zweite Woche Jugendgruppe
• Donnerstag: 15 – 20 Uhr offener Betrieb
• Freitag: 14.30 – 19 Uhr offener Betrieb + Kreativangebot mit Shalin
• Samstag: einmal im Monat Samstagsaktion
• Sonntag: Geschlossen
• Teenietreff: Für Zehn- bis Zwölfjährige jeden Tag bis 17 Uhr.