Friedberger Allgemeine

Gute Nachricht für den Neubau der Förderschu­le

In Langweid ist der Weg für die neue Fritz-Felsenstei­n-Schule bereitet. Auch die Bayerische Landesstif­tung unterstütz­t die Errichtung des Förderzent­rums.

- Von Regine Kahl

Eine wichtige Entscheidu­ng für das Projekt Fritz-Felsenstei­n-Schule in Langweid ist gefallen: Die Bayerische Landesstif­tung hat beschlosse­n, die Errichtung des Förderzent­rums mit Heilpädago­gischer Tagesstätt­e mit 500.000 Euro zu unterstütz­en. Der Vorstandsv­orsitzende des Vereins Fritz-Felsenstei­n-Haus für Körperbehi­nderte, Gregor Beck, hörte dies mit Freude. Damit sieht er gute Chancen, dass der Verein seinen Eigenantei­l bei dem MillionenP­rojekt erreichen wird. Um den Rest noch zu finanziere­n, gibt es eine kreative Idee.

Der Verein Fritz-Felsenstei­nHaus hat seinen Sitz in Königsbrun­n und plant den Neubau in Langweid als zweiten Standort. Aufgrund der steigenden Schülerzah­len ist der Bedarf für ein zusätzlich­es Angebot für Kinderund Jugendlich­e mit Körper- und Mehrfachbe­hinderung entstanden. In dem Förderzent­rum sollen bis zu 140 Schülerinn­en und Schüler heilpädago­gisch betreut werden. Der Bedarf für neue Räume ist groß. Bereits jetzt seien sechs Klassen als Übergangsl­ösung in die Mittelschu­le Königsbrun­n ausgelager­t worden, sagt Vereinsvor­sitzender

Beck. Er dankt vor allem den CSU-Abgeordnet­en Carolina Trautner und Georg Winter, die sich im Kuratorium der Landesstif­tung für den Antrag eingesetzt hätten.

Carolina Trautner freute sich über die Entscheidu­ng der Landesstif­tung zugunsten der Fritz-Felsenstei­n-Schule: „In Langweid entsteht ein ganzheitli­ches Angebot aus Heilpädago­gik und Therapie als exzellente Ergänzung zum Fritz-Felsenstei­n-Haus in Königsbrun­n.

Es freut mich sehr, dass wir als Landesstif­tung dieses ambitionie­rte Projekt anerkennen und mit der maximalen Förderung unterstütz­en.“Ihr Parteikoll­ege Manuel Knoll ergänzte: „Mit dem Neubau in Langweid ist ein idealer Standort gefunden, um dem Bedarf im nördlichen Einzugsgeb­iet von Augsburg gerecht zu werden. Dadurch können künftig lange Fahrzeiten vermieden und Belastunge­n für die Betroffene­n spürbar reduziert werden!“Die in Königsbrun­n beheimatet­e Fritz-Felsenstei­n Schule erfüllt bisher den staatliche­n Versorgung­sauftrag für das gesamte Gebiet zwischen dem Ammersee im Süden und Harburg im Norden, das bedeutet teilweise sehr lange Fahrzeiten für die Kinder.

Nach Überzeugun­g von Trautner kann es auch am zweiten Standort Förderunge­n im Bereich Ergo-, Logo- und Physiother­apie geben, ohne dass die Kinder und Jugendlich­en zu Praxen gebracht werden müssten. Digital-Minister Fabian Mehring (Freie Wähler) begrüßt es, dass das Förderzent­rum in seiner Heimat von der Landesstif­tung mit einem so großen Betrag unterstütz­t wird.

2021 hatte die Suche nach einem geeigneten Grundstück begonnen. Der Königsbrun­ner Bürgermeis­ter Franz Feigl fädelte einen Kontakt zum Langweider Rathausche­f Jürgen Gilg ein. Langweid plante eine neue Grund- und Mittelschu­le auf einem großen Areal mitten im Ort. Dort werden bis zur Fertigstel­lung im Sommer 2024 rund 35 Millionen Euro in einen Schulkompl­ex nach neuesten pädagogisc­hen Erkenntnis­sen investiert.

Es begann eine Kooperatio­n der Gemeinden Königsbrun­n und Langweid. Grundstück­skauf und der Start in die Finanzieru­ng gingen Hand in Hand. Inklusion auf einem Campus, der Raum für Schüler aller drei Schularten ist das Ziel. Zu den Klassenräu­men kommen 400 Quadratmet­er Therapiebe­reich und Räume für die heilpädago­gische Förderung. Auf der Dachterras­se wird ein Schulgarte­n mit Bereichen für Pädagogik und Therapie entstehen. Geplant ist auch ein inklusiver Spielplatz für alle Schüler auf dem Campus.

Für das Projekt wird in der Summe mit Kosten von 65 Millionen Euro gerechnet. Der Freistaat übernimmt mit rund 54 Millionen Euro den Löwenantei­l, vom Bezirk kommen 700.000 Euro dazu. Der Verein muss einen Eigenantei­l von acht Millionen Euro stemmen. Doch auf die Unterstütz­ung von Sponsoren konnte das Fritz-Felsenstei­n-Haus von Anfang an zählen. Das Leserhilfs­werk unserer Zeitung, die Kartei der Not, und die Aktion Sternstund­en helfen dabei, dass der Traum von der neuen Schule Wirklichke­it werden wird. Um die restlichen noch fehlenden rund 200.000 Euro zusammenzu­bekommen, hat der Verein eine Spendenkam­pagne gestartet. Über den auf der Homepage www.felsenstei­nbautzukun­ft.de beschriebe­nen Weg können Menschen den Bau der Schule unterstütz­en. Insgesamt ist Beck sehr optimistis­ch, dass genügend Geld reinkommt: „Wir schaffen das!“

Die Baugrube in Langweid ist inzwischen ausgehoben. In den Jahren 2024 und 2025 folgt die Bauphase. Im Frühjahr 2026 soll laut Zeitplan alles fertig sein, sodass zum neuen Schuljahr der Umzug folgen kann. Wer vorher schon gespannt ist, kann auf der Homepage den Verlauf der Baustelle dank einer Webcam verfolgen.

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Foto: Marcus Merk Die große Baugrube ist schon ausgehoben: Hier soll der Neubau der Fritz-Felsenstei­n-Schule in Langweid entstehen.

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