„Es tut mir von Herzen leid“
Böller-Werfer räumt die Tat ein
Zu Beginn des Strafprozesses wegen einer heftigen Böllerexplosion in der Augsburger WWK-Arena hat der Hauptangeklagte die Tat eingeräumt und die Opfer um Entschuldigung gebeten. „Es tut mir von Herzen leid“, sagte der 28-Jährige, der seit dem Vorfall in Untersuchungshaft sitzt. „Es war niemals meine Absicht, jemanden zu verletzten, vor allem keine Kinder.“Er habe lediglich einen lauten Knall erzeugen wollen. Die Gefahr des sogenannten „Mamba-Böllers“sei ihm nicht bewusst gewesen.
Der Hauptverdächtige, neben dem noch drei mutmaßliche Komplizen angeklagt sind, schilderte, wie er am 11. November 2023 beim Bundesligaspiel zwischen dem FC Augsburg und der TSG Hoffenheim (1:1) den Böller aus dem Gästeblock in Richtung Spielfeld warf. Auf Videoaufnahmen, die in dem voll besetzten Saal 174 des Augsburger Landgerichts eingespielt wurden, waren der Wurf sowie die Szenen davor und danach zu sehen. Der Böller detonierte in der Nähe von Fans und verletzte laut Anklage 14 Personen, darunter fünf Kinder. Der Hauptangeklagte entschuldigte sich bei allen Opfern, die als Zeugen aussagten, persönlich.
In der vorigen Woche hatte der Prozess zunächst vertagt werden müssen, weil ein Schöffe selbst bei dem Spiel im Stadion war und deshalb für das Verfahren ausgetauscht wurde. Zwei Verteidiger hatten ihn wegen Befangenheit abgelehnt. Ursprünglich waren vier Verhandlungstage unter dem Vorsitzenden Richter Christoph Kern anberaumt worden. Am Dienstag wird der Prozess fortgeführt, ein Urteil wird frühestens Mitte April erwartet. (fmg, mit dpa)