Friedberg will für die Energiewende Experten holen
Dass sich Friedberg auf den Weg macht, um bei der Energieversorgung die Zügel in der Hand zu haben, ist ein richtiger Schritt. Ebenfalls richtig ist es, sich externe Unterstützung zu holen. Holger Grünaug, Leiter der Stadtwerke Friedberg, gibt das unumwunden zu, dass für die Erarbeitung eines Konzepts seinem Team nicht genügend Personal zur Verfügung steht. Schon bei der Stromversorgung hatte man sich dazu ein erfahrenes Büro an die Seite geholt. Hier bricht sich niemand einen Zacken aus der Krone, wenn man um Rat fragt. Im Gegenteil, dafür verdienen die Stadtwerke und deren Leiter Respekt. Auch die Stadträtinnen und Stadträte wissen um die personelle Situation der Stadtwerke und unterstützen die Initiative.
Dass sie bei ihrer Entscheidung, wie Friedberg künftig die Wärmeversorgung aufstellen soll, den Blick über den Tellerrand hinaus wagen, ist ebenfalls lobenswert. Bürgermeister Roland Eichmann hat dafür den Leiter des Haßfurter Stadtwerks online in die Ausschusssitzung zugeschaltet, damit er über die jahrzehntelange Erfahrung hin zu einer energieautarken Versorgung schildert. Dieser Weg war auch für die unterfränkische Stadt nicht immer einfach und war nicht innerhalb einiger Jahre zu erzielen. Doch mit vielen kleineren und größeren Schritten erreichte das Stadtwerk Haßfurt sogar eine Gewinnzone.
Das will sich Friedberg zum Vorbild nehmen. Dabei ist allen Beteiligten klar, dass die heutigen Entscheidungen sich erst in 20 oder gar 30 Jahren auswirken werden. Doch der Friedberger Stadtrat muss wissen: Die Energiewende ist kein Wunschkonzert mehr. Sie wird Gesetz, und das wird eine Herausforderung für jede Kommune in ganz Deutschland. Deshalb ist es richtig, sich jetzt auf den Weg zu machen, um den nachfolgenden Generationen eine Zukunft zu geben.