Friedberger Allgemeine

Elfmeter-Chaos

Fußball-Nachlese: Der FC Pipinsried ärgert sich nicht nur über das Pokal-Aus gegen Würzburg. Ein Geburtstag­skind trifft doppelt. Sascha Mölders springt beim SV Mering ein. Es ist auch der Tag der verschosse­nen Elfmeter.

- Von Sebastian Richly

Landkreis Aichach-Friedberg Manche sagen, Elfmetersc­hießen ist eine Kunst, für andere ist es eine Nervenschl­acht. Das nicht jeder Strafstoß automatisc­h ein Tor bedeutet, das zeigte der Spieltag quer durch alle Klassen. Ein sonst so sicher Torjäger verschoss gleich doppelt vom Punkt. In der Kreisliga Ost geht es an der Spitze immer enger zu. In der Kreisklass­e Aichach straucheln die Topteams. Der FC Pipinsried ist enttäuscht über das Pokal-Aus und ärgert sich über die Gäste-Fans.

Denn der TSV Inchenhofe­n verlor auch das zweite Spiel nach der Winterpaus­e und befindet sich nur noch auf Rang vier. Da auch der SV Ried und die DJK Stotzard nicht dreifach punkteten, stehen plötzlich die Sport-Freunde Bachern an der Tabellensp­itze. Ebenfalls nicht mehr gewinnen kann der BC Aichach, der auch im dritten Spiel nach der Winterpaus­e sieglos blieb und ebenfalls nur noch Vierter ist. Dagegen marschiert der BC Rinnenthal in Richtung Meistersch­aft. Einzig der FC Affing und der SV Hammerschm­iede halten aktuell noch Schritt. Wie nah Freud und Leid beieinande­r liegen, sah man in den Bezirkslig­en. Während der SV Mering die Partie 90 Minuten dominierte, gab es am Ende nur einen Punkt. Ein Gegentreff­er in der

95. Minuten kostete dem MSV zwei Punkte trotz 2:0-Führung. In der vergangene­n Woche war es genau umgekehrt, in Königsbrun­n holte Mering einen 0:3-Rückstand auf und kam noch zu einem späten Punktgewin­n. Untypisch: Sascha Mölders, eigentlich Spielertra­iner beim TSV Landsberg und Coach der Zweiten des MSV, vertrat den grippekran­ken Cheftraine­r Dominik Sammer.

Besser lief es für den TSV Hollenbach, bei dem Stürmer Werner Meyer einen besonderen Geburtstag feierte. Der frisch gebackene 33-Jährige traf beim 2:1-Erfolg in Meitingen doppelt. Der Jubel war doppelt groß, weil es für Meyer der erste Pflichtspi­eltreffer seit dem

12. August war. Mitte Oktober erhielt er eine Rotsperre und dürfte erst seit vergangene­n Woche beim Spiel gegen Gersthofen wieder mitwirken. Gut für Hollenbach: Seit Meyer wieder dabei ist, gab es ausschließ­lich Siege. Der FC Stätzling zeigte sich erholt vom Fehlstart und darf sich nach dem Erfolg gegen Wörnitzste­in schon einmal auf die Relegation freuen. Elf Punkte beträgt aktuell der Vorsprung

auf Platz drei. Einzig der VfL Ecknach könnte den FCS noch einholen, zumindest wenn er so weiter spielt. In Rain holte das Team von Spielertra­iner Angelo Jakob erneut einen 3:1-Erfolg. Kurios: Es gab gleich vier Elfmeter in dieser Partie – zwei pro Team und dabei wurde jeweils einer pariert. Bei den Gastgebern verwandelt­e Nils Nocke zunächst, eher er an VfL-Keeper Hannes Helfer scheiterte. Beim VfL Ecknach brauchte Serhat Örnek zunächst den Nachschuss zur Führung, ehe er im zweiten Versuch den 3:1-Endstand besorgte.

Zweimal stand auch Schiltberg­s Torjäger Robin Streit in der Kreisklass­epartie gegen den SV Ried am Elfmeterpu­nkt. Untypisch: Der Angreifer verschoss gleich beide Mal. Da Streit aus dem Feld besser zielte und seine Teamkolleg­en ebenfalls noch zwei Treffer beisteuert­en, stand ein 3:0-Erfolg – die Mannschaft­skasse wird es freuen. So gar nicht freuen konnte sich Marcus Wehren, seines Zeichens Torjäger beim BC Aichach. Denn beim Stand von 1:0 im Topspiel gegen den SV Hammerschm­iede hätte der Angreifer sein Team im Kreisliga-Spitzenspi­el mit 2:0 in Führung bringen können. Doch Wehren scheiterte und Aichach kassierte beim 1:4 die zweite Pleite in Folge.

Ins Elfmetersc­hießen wäre auch gerne der FC Pipinsried gekommen im Verbandspo­kal-Halbfinale

gegen den Regionalli­ga-Spitzenrei­ter Würzburger Kickers. Die Enttäuschu­ng war nach dem knappen 0:1 und dem damit verpassten Einzug ins Pokal-Finale natürlich groß. Zumal eine derartige Chance nicht mehr so schnell kommen dürfte. Für den Pokal 2024/25 ist der Dorfklub gar nicht qualifizie­rt. Dennoch zeigte der Außenseite­r über 90 Minuten eine starke Leistung und war dem Favoriten ebenbürtig. Eine Sensation wie im Viertelfin­ale gegen den TSV 1860 München blieb dieses Mal allerdings aus. Noch mehr ärgert die Pipinsried­er Verantwort­lichen, was sie nach dem Spiel vorfanden. Der

WC-Container im Gästeberei­ch wurde verwüstet und mit Parolen beschmiert. Der Container befand sich vor dem Spiel in einem einwandfre­ien Zustand, wie der Verein betont. „Es ist unfassbar, geradezu unglaublic­h. Dieser massive Vandalismu­s, das hätte ich nicht geglaubt. Alle arbeiten bei uns ehrenamtli­ch. Jetzt können unsere Mitglieder wieder zig Stunden damit verbringen, den Container in Ordnung zu bringen“, ärgerte sich FCP-Präsident Benjamin Rauch über die Verwüstung­en.

• Bestmarken Der Spieler des Spieltags ist in dieser Woche Serhat Örnek vom VfL Ecknach. Bereits in

der vergangene­n Woche traf der Angreifer doppelt, in Rain waren es beim 3:1-Erfolg der Ecknacher sogar drei Tore. Neben Örnek trafen auch Noah Schönleben (SV Obergriesb­ach) und Frederic Arndt (TSV Rehling) dreifach. Die meisten Zuschauend­en gab es beim Pokalspiel des FC Pipinsried gegen die Würzburger Kickers. Rund 1020 Fans wollten das spannende Halbfinale des Verbandspo­kals sehen. 200 waren es beim Bezirkslig­a-Spiel zwischen dem TSV Meitingen und dem TV Hollenbach. 170 waren beim KreisligaS­chlager zwischen Petersdorf und Rinnenthal vor Ort.

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Foto: Rudi Fischer Sascha Mölders vertrat den grippeerkr­ankten Cheftraine­r Dominik Sammer beim SV Mering.
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Foto: Gerd Jung Ecknachs Serhat Örnek brauchte beim ersten Elfmeter den Nachschuss, traf dann aber beim zweiten Versuch im ersten Anlauf.
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Foto: Hubert Fesl Die Gäste-Toiletten des FC Pipinsried wurden verwüstet.

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