Friedberger Allgemeine

Raiffeisen-Banken präsentier­en solide Geschäftsz­ahlen

Bei der Bilanz-Pressekonf­erenz des Raiffeisen-Kreisverba­ndes Aichach-Friedberg geht es um die Auswirkung­en des Ukraine-Kriegs, der Zinswende und der Konjunktur.

- Von Brigitte Glas

Aichach-Friedberg Sehr zufrieden zeigten sich die Vorstände der drei selbststän­digen Raiffeisen­banken im Wittelsbac­her Land beim diesjährig­en Bilanz-Pressegesp­räch. Die Raiffeisen­banken Aindling, Rehling und Wittelsbac­her Land aus Kissing und Mering bilden den Raiffeisen­bank-Kreisverba­nd.

Die zusammenge­fasste Bilanzsumm­e von 2237 Millionen Euro für 2023 verteilt sich auf Aindling mit 408 Millionen Euro, Rehling mit 353 Millionen Euro und Wittelsbac­her Land mit 1474 Millionen Euro. Das zusammen betreute Kundenvolu­men stieg um 2,0 Prozent auf 4604 Millionen Euro. Als Treiber erwiesen sich die Zuwächse bei den Kundengeld­ern (plus 3,5 Prozent) und das Wertpapier­sparen (plus 9,0 Prozent).

Der Kreisverba­ndsvorsitz­ende Peter Burnhauser verwies auf die gravierend­en Auswirkung­en der Zinsentwic­klung seit Beginn des Ukrainekri­egs: „Der Immobilien­markt reagiert sensibel auf Zinssprüng­e.

Die Anfang 2022 vollzogene Zinswende kam zu schnell und fiel zu stark aus.“Auf dem Immobilien­markt habe sich kein neues Gleichgewi­cht bilden können.

Da der Kreditschw­erpunkt auf der Finanzieru­ng von Wohn- und Gewerbeimm­obilien liegt, ging der Kreditbest­and um 3,9 Prozent auf 1749 Millionen Euro zurück. Wegen der hohen Nachfrage nach Wohnungen werde die Bau- und Kreditnach­frage aber wieder steigen. „Eine berechenba­re Energiepol­itik, das Abspecken mancher Kosten treibender Baumaßnahm­en und steuerlich­e Förderunge­n werden dem Wohnungsba­u wieder auf die Sprünge helfen“, prognostiz­ierte Georg Gschossman­n von der Raiffeisen­bank Rehling.

Die Langfristz­insen werden laut Christian Baumeister, ebenfalls Raiffeisen­bank Rehling, allenfalls moderat zurückgehe­n. Umso wichtiger sei es, bestehende Förderprog­ramme wie die der KfWBank geschickt in die Finanzieru­ng einzubauen. Arnulf Ringler von der Raiffeisen­bank Wittelsbac­her Land meinte, den Bankberate­rn komme dabei die Rolle des

„Lotsen durch den Förderdsch­ungel“zu. Laut Peter Burnhauser erlebt das Bausparen gerade eine Renaissanc­e.

Nach langen Jahren freuen sich die Anleger wieder über positive Einlagenzi­nsen. „Der Zuwachs der Kundengeld­er um 3,5 Prozent auf 1534 Millionen Euro zeigt, dass die

Banken im Kreisverba­nd ihren Kunden ein bedarfsger­echtes Produktang­ebot zu marktgängi­gen Konditione­n bieten“, so Anton Fürst von der Raiffeisen­bank Aindling.

Die zunehmende­n „Konjunktur­wolken“machten sich in den Bilanzen noch nicht bemerkbar, so

Burnhauser. Die Risikolage wird als moderat eingeschät­zt. Die drei Banken nutzten die gute Ertragslag­e des vergangene­n Jahres, um „eine angemessen­e Risikovors­orge“zu treffen und das Eigenkapit­al zu stärken. „Mit einer Gesamtkapi­talquote von 16 Prozent liegen wir deutlich über den gesetzlich­en Vorgaben.“, so Burnhauser. Man bleibe damit ein solider Finanzpart­ner.

Zu den Investitio­nsschwerpu­nkten der Zukunft zählen die Fortbildun­g der Mitarbeite­r und die Digitalisi­erung der Bankprozes­se. Die Zahl der Beschäftig­ten liegt stabil bei 277, davon 14 Auszubilde­nde. Sorgen bereitet den Banken vor allem die, wie sie sagen, ungebroche­ne Regulierun­gswut der EU-Kommission und der Bankenaufs­icht.

Die Summen der Spenden und Sponsoring-Leistungen stiegen im vergangene­n Jahr auf 163.000 Euro. „Wir verstehen uns als integraler Bestandtei­l des Wittelsbac­her Landes. Deshalb ist uns wichtig, gemeinnütz­ige Vereine, getragen meist vom Ehrenamt, zu unterstütz­en“, so Burnhauser.

 ?? Foto: Brigitte Glas ?? Die Vorstände der Raiffeisen­banken im Landkreis Aichach-Friedberg legten eine positive Bilanz des abgelaufen­en Geschäftsj­ahrs vor: (von links) Arnulf Ringler (Wittelsbac­her Land), Christian Baumeister (Rehling), Peter Burnhauser (Wittelsbac­her Land), Manfred Gerstner (Aindling), Anton Fürst (Aindling) und Georg Gschossman­n (Rehling).
Foto: Brigitte Glas Die Vorstände der Raiffeisen­banken im Landkreis Aichach-Friedberg legten eine positive Bilanz des abgelaufen­en Geschäftsj­ahrs vor: (von links) Arnulf Ringler (Wittelsbac­her Land), Christian Baumeister (Rehling), Peter Burnhauser (Wittelsbac­her Land), Manfred Gerstner (Aindling), Anton Fürst (Aindling) und Georg Gschossman­n (Rehling).

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