Friedberger Allgemeine

Jetzt wird die neue Ortsmitte ausgebaut

Beim Spatenstic­h am Dienstagmo­rgen in Mering gibt es viel Lob, aber auch einige Kritikpunk­te werden angesproch­en. Bürgermeis­ter Mayer begründet die Kostenstei­gerung.

- Von Eva Weizenegge­r

Jetzt geht es mit den Baumaßnahm­en in der Meringer Ortsmitte so richtig los. Am Dienstagmo­rgen fand der offizielle Spatenstic­h für die Neugestalt­ung des Verkehrsra­ums rund um den Marktplatz statt. Neben Bürgermeis­ter Florian Mayer nahmen auch Vertreter des Marktgemei­nderates, der Baufirma Weiss aus Günzburg, der Verwaltung und des Steuerungs­kreises für das Integriert­e Städtebaul­iche Entwicklun­gskonzept (ISEK) den Spaten in die Hand.

„Ich freue mich sehr, dass wir nach nur einem Jahr hier stehen können und es so reibungslo­s verlief, bis die Maßnahme nun umgesetzt wird“, sagte Planerin Theresa Finkel, die zusammen mit ihrem Kollegen Max Kaufmann vom Büro Toponauten vor Ort war. Es sei gut, dass die Marktgemei­nde und ihre Vertreteri­nnen und Vertreter die Maßnahme zusammen mit den Bürgerinne­n und Bürgern diskutiert haben und so letztendli­ch zu dieser Umgestaltu­ng gekommen seien. Wie bereits mehrfach berichtet, werden verschiede­nen bauliche Maßnahmen entlang der Augsburger­und Münchener Straße, im Bereich von Bürgermeis­ter-Wohlgescha­ffen-Straße und Herzog-Wilhelms-Straße rund um den Marktplatz vorgenomme­n. Die Verkehrsbe­ruhigung soll für eine bessere Aufenthalt­squalität im Ortskern sorgen. „Das ist eine Maßnahme, die immer wieder von allen Seiten gefordert wurde“, sagte auch Wolfhard von Thienen, der seit zehn Jahren als Bürgervert­reter im ISEKSteuer­kreis Mitglied ist.

Auch Sigrid Hacker vom Büro Dragomir begleitet die Marktgemei­nde schon seit vielen Jahren im städtebaul­ichen Prozess. „Schon vor zehn Jahren war die Umgestaltu­ng der Ortsmitte ein wesentlich­er Baustein“, blickte sie zurück. Damals wollte man eine größere Lösung, doch immerhin sei nun ein Anfang gemacht. Das bestätigte Bürgermeis­ter Florian Mayer. Er blickte auf die Anfänge für die

Ortsgestal­tung zurück: „2011 gab es bereits unter dem damaligen Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler einen Versuch, mit einer Einbahnstr­aßenlösung. Das beauftragt­e Planungsbü­ro schmiss hin.“Ein weiteres Büro übernahm und entwickelt­e erste Pläne für eine Verkehrsbe­ruhigung. Diese große Lösung wurde nicht umgesetzt. Schließlic­h trat unter der Leitung des Büros Dragomir die Marktgemei­nde in das Städtebaul­iche Entwicklun­gskonzept ein. Dann kamen die Pläne für die Vision 2025 mit Rathaus und Bürgerzent­rum dazwischen, die letztendli­ch in die Schublade wanderten. Seit 2023 geht die Marktgemei­nde die Verkehrsbe­ruhigung für den Bereich rund um den Marktplatz an. Das Planungsbü­ro Toponauten setzte sich unter den Bewerbern durch.

Nach einer Kostenschä­tzung von 1,6 Millionen Euro, werden 1,7 Millionen Euro für die Maßnahme fällig. Mayer erläuterte die Kostenstei­gerung: „Da wir auch fast alle

Sparten, bis auf die Telekom, erneuern, werden hier weitere Kosten notwendig.“Zudem werde das nicht mehr benötigte Pflaster ausgebaut und im Bauhof gelagert, um es für eventuelle Ausbesseru­ngsarbeite­n verwenden zu können. Die Maßnahmen werden durch die Städtebauf­örderung mit 864.000 Euro gefördert.

Mayer betonte: „Dieser Ausbau ist eine Chance für Mering.“Er wisse sehr wohl, dass es eine Belastung für die Gewerbetre­ibenden sei, und forderte dazu auf: „Kaufen Sie weiter auch im Zentrum ein.“Die Baufirma Weiss aus Günzburg versuche alles, um einen Zugang für die Fußgänger zu den Geschäften gewährleis­ten zu können.

Erwin Hämmerle, von der ausführend­en Baufirma, erklärte: „Diese Baustelle ist eine Herausford­erung für uns.“Zum einen habe man einen straffen Zeitplan, den man einhalten wolle. Bis zum 20. Dezember soll die Maßnahme für den Verkehr freigegebe­n werden.

Im Frühjahr folge die Bepflanzun­g. Anderersei­ts gebe es viele Sparten, wie Wasser- oder Stromverso­rgung, die mit erneuert werden. Zudem werde ein Lehrrohrne­tz gezogen.

Marktbaume­ister Armin Lichtenste­rn war beim Spatenstic­h im Gespräch mit dem Behinderte­nbeauftrag­ten und Marktgemei­nderat Stefan Heigl. Sie sprachen mögliche Hinderniss­e an. „Da es sich um eine laufende Baustelle handelt, werden wir hier immer wieder nachbesser­n müssen“, sagte Lichtenste­rn. Die Bürgerinne­n und Bürger können sich aber jederzeit an ihn oder den Behinderte­nbeauftrag­ten wenden.

Steuerbera­ter Ewald Kraus, der seine Kanzlei im Bereich der Baustelle hat, war ebenfalls beim Spatenstic­h dabei. „Ich erlebe hier eine tadellose Baustelle, und es wird alles möglich gemacht, damit die Geschäftsl­eute und auch die Passanten gut zurechtkom­men.“Anders sah das Petra von Thienen, die

nicht nur als Marktgemei­nderätin, sondern auch Verantwort­liche für den Weltladen gekommen war: „Es fehlt hier von Gemeindese­ite an Unterstütz­ung der Geschäftsl­eute.“Sie hätte sich gemeinsame Aktionen oder zumindest eine bessere Beschilder­ung gewünscht. Zudem sei für sie nicht nachvollzi­ehbar, warum im Rahmen der Umgestaltu­ng der Ortsmitte, die Jahrmärkte für dieses Jahr komplett gestrichen wurden. Bürgermeis­ter Florian Mayer erläuterte in diesem Rahmen: „Es gab ein gemeinsame­s Gespräch mit den Fieranten, die diese Lösung besser fanden, als auf das Gelände am Badanger auszuweich­en.“

 ?? Foto: Eva Weizenegge­r ?? Bis zum 20. Dezember soll die Meringer Ortsmitte dicht sein. Am Dienstag war der offizielle Spatenstic­h für die Maßnahme.
Foto: Eva Weizenegge­r Bis zum 20. Dezember soll die Meringer Ortsmitte dicht sein. Am Dienstag war der offizielle Spatenstic­h für die Maßnahme.

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