In Schwaben einzigartig
Kampfsport: Die Judoka der Sportfreunde Friedberg schicken erstmals eine Frauenmannschaft ins Rennen. Die Männer feiern derweil einen Auftaktsieg.
Friedberg Eine Premiere gibt es am Wochenende bei den Judoka der Sportfreunde Friedberg. Erstmals treten die Judo-Damen aus der Herzogstadt zu einem Wettkampf an. Das ist schwabenweit einzigartig. Die Männer feierten bereits einen gelungen Auftakt.
Judo-Trainerin Franziska Mayr sammelte einige ambitionierte Judokämpferinnen aus befreundeten Vereinen um sich und stellte mit inzwischen mehreren, eigenen Nachwuchstalenten ein erfolgversprechendes Team für die Landesliga zusammen. Nachdem sie im Vorjahr als Kämpferin des FC Schweitenkirchen mit der dortigen Damenmannschaft den Titel in der Bayernliga eroberte, hat sie nun eigene Pläne. „Aus Schwaben hat seit ewigen Zeiten keine Damenmannschaft mehr in einer bayerischen Liga gekämpft, obwohl wir immer Fremdvereine unterstützt haben“, beklagt sie und ergänzt: „Das wollen wir ändern. Die Freude unter den weiblichen Judoka der umliegenden Vereine war jedenfalls groß.“Die zumeist noch jungen Sportlerinnen haben schon Erfahrungen in Turnieren bis hin zu den süddeutschen Meisterschaften gesammelt. „Im ersten Jahr wollen wir Erfahrung sammeln, die einzelnen Starterinnen testen und möglichst schon Mannschaftserfolge erkämpfen“, so Mayr. Auf der Judomatte stehen die Judoka am Samstag, ab 14 Uhr in der Sporthalle der neuen Vinzenz-PallottiSchule.
Hochemotional ging es in der ersten Begegnung der Bayernliga für die Judomänner her: Nach dem Kantersieg der SF Friedberg mit 17:3 Punkten im Vorjahr gegen den SF Harteck boten die Münchner zuhause ihre besten Kämpfer auf, um sich revanchieren zu können. Dennoch legten die Friedberger mit Siegen von Nico Wachter (73 Kilo) sowie Stefan Herz und Yewhen Korjakov (beide bis 66 Kilo) vor. Blitzschnell, tief angesetzte Schulterwürfe von Wachter und Korjakov überraschten die Kontrahenten, während Stefan Herz mit einem Haltegriff am Boden erfolgreich war. Im Mittel- und Schwergewicht holten Sebastian Schmieder, Andreas Neureuther und Florian Mayr mit ihren Spezialtechniken
weitere wichtige Punkte, sodass die Friedberger zur Halbzeit mit von 6:4 vorne lagen. Das Hartecker Team wird seit vielen Jahren durch die Judoka des TSV Schwabmünchen und des PSV Königsbrunn unterstützt und somit spielten auch lokale Rivalitäten eine Rolle, als die Fans der beiden Vereine lautstark ihre Kämpfer anfeuerten. In der zweiten Halbzeit ließen die Friedberger den Gegner noch bis auf 8:7 Unterpunkte herankommen: Wachter und Korjakov waren ihren Kontrahenten wieder überlegen, aber Andreas Will geriet in einen Haltegriff. Herz und Marc Sadowski wurden gekontert bzw. mit Hüftfegewurf auf die Matte geschleudert. „Hinten ist die Ente fett,“dachten sich die Ostler und boten nochmals alle Anstrengungen auf: Tareq Jamal (81 Kilo) katapultierte seinen Gegner zur Seite, Neureuther zwang seinen Kontrahenten mit einer Würgetechnik zur Aufgabe, Sebastian Schmieder war mit einer Fußsicheltechnik erfolgreich und Florian Mayr krönte das Ergebnis zum 12:8-Endstand mit einer gut durchdachten Haltegrifftechnik. Yewhen Korjakov erhielt zudem die Auszeichnung als Judoka des Tages.