Das tut sich in der Gastro-Szene
Warum heißt das Wild Bird in Friedberg wieder anders? Was passiert mit der Wandelbar in Aichach? Diese Neuerungen gab es bei den Restaurants im Landkreis.
Straffe Schichten, eine körperlich anstrengende Arbeit und Personalengpässe – die Gastronomie ist eine Branche mit vielen Herausforderungen. So kommt es auch im Landkreis Aichach-Friedberg immer wieder zu Schließungen von Restaurants und Wirtshäusern. Und trotzdem: Einige stemmen sich gegen den Trend, vielerorts geht es auch nach längeren Leerständen weiter, engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer starten eigene Vorhaben. Was hat sich zuletzt in der Gastroszene getan?
• Wild Bird in Friedberg Das ehemalige Schillers wurde im Herbst 2022 nach einem langen Umbau neu eröffnet – und in „Wild Bird“umgetauft. Neu waren die reduzierten Öffnungszeiten und Menüabende. Mittlerweile ist die Familie jedoch wieder zum alten Namen zurückgekehrt. Das erklärt Chefin Stefanie Kreisi so: „Wir fühlen uns mit dem Namen Schillers einfach wohler, er war in Friedberg in aller Munde.“Das Konzept wird zum großen Teil beibehalten. Neu ist die Wiedereinführung des Mittagstischs von Montag bis Donnerstag, der Kreisi zufolge bei vielen Kundinnen und Kunden vermisst wurde. Die Entscheidung zur Umbenennung damals bereut die Gastronomin jedoch nicht. Vor eineinhalb Jahren hatte man sich eine Veränderung für das Restaurant gewünscht, das sei mit dem alten Konzept und Namen nicht möglich gewesen. „Jetzt ist es vom Konzept her eine Mischung aus beidem – und der Vogel ist auch in unser Logo eingezogen.“
• Chill Island in Friedberg Die kleine Bar in der Jungbräustraße 8 schließt Ende April, die Wirtin Elke Aigbobo sucht nach einem neuen Lokal. Die Räume sollen umgebaut werden, Anfang des Jahres 2025 zieht ein Speiselokal ein.
• Gasthof zum Schloß in Stätzling Wirtin Hildegard Haugg verließ Ende Januar nach 40 Jahren das traditionsträchtige Lokal im Friedberger Ortsteil. Doch es geht weiter, neue Pächter wurden bereits gefunden. Wie Jürgen Greinwald der Brauerei Kühbach mitteilt, übernimmt ab Mai die Familie Shala das Restaurant. Sie werde das Lokal im Stil der Vorgängerin ebenfalls mit bayerisch-schwäbischer Küche fortsetzen. Geändert werden lediglich die Öffnungszeiten, künftig wird am Mittwoch Ruhetag sein.
• Restaurant im Reitpark Kissing Im Januar eröffneten Lisa und Florian Wolferseder ihr Restaurant im Reitpark in Kissing neu. In einem langwierigen Umbau gestalteten sie nicht nur das ehemalige Parkstüberl um, sondern bauten einen Gebäudeteil zu einem großen Saal um. Bei der Speisekarte ist vieles beim Alten geblieben. Schnitzel, Zwiebelrostbraten: Kulinarisch erwartet die Gäste ein modernes Wirtshaus.
• Erlebnisgaststätte am Weitmannsee Am beliebten Ausflugsort in Kissing gibt es seit Mitte Februar ein neues Lokal. Die Familien Marinkovic und Rostami bieten ihren Gästen serbisch-kroatische Balkanküche. Am Wochenende gibt es zusätzlich Grillteller, Steckerlfisch und Spanferkel.
• Ana Sushi in Mering Anfang des Jahres übernahm Julia An Ngyuen das kleine Restaurant im Gewerbegebiet Mering-St. Afra. Der Fokus des Lokals liegt auf Sushi, aber auch eine Auswahl an Suppen und Nudelgerichten.
• Wandelbar in Aichach Das Lokal in der Werlbergerstraße öffnete im März zum letzten Mal seine Türen. In die Wandelbar wird eine asiatische Gastronomie einziehen, heißt es vom ehemaligen Betreiber Ralf Reh. Ein Vietnamese, der bereits zwei Lokale in Niederbayern betreibt, übernimmt die Räume in Aichach. Einige Wochen lang werde das Lokal umgestaltet, dann wird die Neueröffnung gefeiert.
• Burghof in Oberwittelsbach Auch beim Burghof hat sich einiges getan. Im September startet die neue Wirtsfamilie in der Traditionsgaststätte im Aichacher Ortsteil. Dabei behält der Burghof seinen Charakter. Gesetzt wird weiterhin auf gutbürgerliche, bayerische Küche.
• Gasthof Wagner in Untergriesbach Im Oktober starb Chefin Gerdi Wagner im Alter von nur 52 Jahren, ihr Mann Kaspar Wagner kündigte an, den 125 Jahre alten Gasthof zum Jahresende zu schließen.
Schließlich machte die Familie doch weiter: Kaspar Wagner führt den Betrieb seit Ende 2023 nun mit seiner Schwester zusammen.
• Pilsstube in Affing Bereits Anfang des Jahres hatte die Pilsstube in Affing mit Personalmangel zu kämpfen und deshalb die Öffnungszeiten reduziert. Im Februar gab das Ehepaar Langer dann die endgültige Schließung bekannt, nach nur vier Jahren. Doch für das Lokal gibt es gute Neuigkeiten: Es geht weiter. Mitte April wollen die neuen Pächter Walter Fischer und Vanessa Bock den Gasthof zur Post eröffnen. Sie sind in Affing bekannt, seit elf Jahren betreiben sie den Sommerkeller-Biergarten. Fischer und Bock planen ein Traditionsgasthaus mit gutbürgerlichem bayerisch-schwäbischen Essen.
• Amrit in Oberschneitbach Original indisches Essen gibt es seit November in den früheren Chrombachstuben in Oberschneitbach. Die Familie Singh hat das Lokal in der Georgenstraße 1 gepachtet und bietet unter anderem Gerichte aus dem Tandoor an, ein Lehmofen, in den Spieße von allen Seiten gleichmäßig gegart werden.