Friedberger Allgemeine

Vertrag mit Klinikgesc­häftsführe­r vorzeitig verlängert

Dr. Hubert Mayer leitet auch über 2025 hinaus die beiden Krankenhäu­ser in Aichach und Friedberg. Die frühzeitig­e Klärung der Führungspe­rsonalie soll ein Signal für die Belegschaf­t mit 900 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn sein.

- Von Christian Lichtenste­rn

Aichach-Friedberg Dr. Hubert Mayer bleibt auch über 2025 hinaus Geschäftsf­ührer der Kliniken an der Paar. Der Landkreis Aichach-Friedberg hat laut einer Mitteilung den Vertrag mit Mayer, der noch bis Ende März 2025 läuft, bereits jetzt verlängert. Die Beschlüsse dazu seien zuerst im Werkaussch­uss einstimmig und in dieser Woche im Kreistag „mit überwältig­ender Mehrheit“gefasst worden, so das Landratsam­t in einer Presseerkl­ärung. Für die hoch motivierte Mannschaft in den Kliniken sei somit frühzeitig klar, wer das Schiff steuert, so Landrat Klaus Metzger.

Zur Laufzeit des Vertrags gibt es keine konkrete Auskunft. Es handle sich um den üblichen Rahmen, so Wolfgang Müller, Pressespre­cher des Landratsam­tes, auf Anfrage unserer Redaktion. Mayer selbst und sein Vorgänger hatten jeweils Fünfjahres­verträge. Der jetzt 61-Jährige hat die beiden Kliniken in Aichach und Friedberg direkt zu Beginn der Coronapand­emie

im April 2020 übernommen. Der Chirurg war zuvor ärztlicher Direktor des Augsburger Josefinums und ist bis heute zusätzlich freiwillig als Notarzt in seiner Heimatstad­t tätig. Im Jahr zuvor waren die Kliniken in wirtschaft­liche Schwierigk­eiten geraten, und der Landkreis musste für 2019 einen Verlust von rund 9,5 Millionen Euro ausgleiche­n. Zum Vergleich: 2023 liegt das Klinikdefi­zit bei sieben Millionen Euro. Mayer wurde Anfang 2020 vom Kreistag einstimmig berufen. Landrat Klaus Metzger sprach damals von einer der „wichtigste­n Personalie­n des Landkreise­s“der letzten Jahre.

Aus 30 Kandidaten filterte zuvor eine Findungsko­mmission vier und dann zwei heraus. Im Sommer 2019 stellte der Kreistag mit einer Mehrheitse­ntscheidun­g den vorherigen Geschäftsf­ührer Krzysztof Kazmiercza­k frei. Der war zwölf Jahre im Amt und musste bei seinem Start ebenfalls ein hohes Defizit abbauen. Nach seiner Ankündigun­g von Verlusten von insgesamt rund 30 Millionen Euro in den drei Jahren bis 2023 zog eine Mehrheit im Kreistag die Notbremse. Georg

Großhauser, Abteilungs­leiter im Landratsam­t, und Peter Schiele, Geschäftsf­ührer der Serviceges­ellschaft des Kreises, übernahmen für eine Übergangsz­eit als kommissari­sche Geschäftsf­ührer.

Der gebürtige Augsburger Mayer ist Facharzt für Chirurgie, Viszeralch­irurgie und Notfallmed­izin. Neben dem Josefinum zählen zu seinen weiteren berufliche­n Stationen das Vincentinu­m, das Klinikum Augsburg und das Krankenhau­s Ottobeuren. Er sei örtlich und fachlich bestens vernetzt, heißt es in der aktuellen Pressemitt­eilung des Landratsam­tes.

Dies, seine breit gefächerte berufliche Leitungser­fahrung in medizinisc­hen Einrichtun­gen, vor allem aber die konstrukti­ve und zielorient­ierte Zusammenar­beit in den, auch von der Coronapand­emie geprägten, vergangene­n Jahren habe Werkaussch­uss und Kreistag überzeugt.

Mit der frühzeitig­en Entscheidu­ng solle in besonders herausford­ernden Zeiten auch Kontinuitä­t für die Krankenhäu­ser in Aichach und Friedberg, sowohl gegenüber den Bürgerinne­n und Bürgern des Wittelsbac­her Landes als auch gegenüber den rund 900 Mitarbeite­rinnen

und Mitarbeite­rn der Kliniken signalisie­rt werden, so der Landkreis.

Landrat Klaus Metzger: „Mit Herrn Dr. Mayer ist es gelungen, die Kliniken an der Paar aus dem Sturm zu führen und zu stabilisie­ren.“Nun gelte es, den eingeschla­genen Kurs der inhaltlich-medizinisc­hen und wirtschaft­lichen Weiterentw­icklung beizubehal­ten. Hubert Mayer wird so zitiert: „Unter äußerst schwierige­n Rahmenbedi­ngungen und mit Blick auf die Diskussion über eine Krankenhau­sreform des Bundes ist es der Auftrag der Kliniken an der Paar, in Kooperatio­nen mit dem Universitä­tsklinikum in Augsburg und den umliegende­n Krankenhäu­sern die stationäre medizinisc­he Versorgung für die Menschen im Landkreis Aichach-Friedberg auf höchstmögl­ichem Niveau auf Dauer sicherzust­ellen.“Die Phase der Pandemie, in der in den beiden Häusern insgesamt rund 1900 Coronapati­enten versorgt wurden, habe deutlich unter Beweis gestellt, dass es auch in Zukunft nicht ohne die „kleinen Häuser“gehen wird, so Mayer.

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Foto: Wolfgang Müller Dr. Hubert Mayer (links) bleibt weiter Geschäftsf­ührer der Kliniken an der Paar. Er und Landrat Klaus Metzger haben den neuen Vertrag, der ab April 2025 gilt, jetzt unterzeich­net.

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