Friedberger Allgemeine

Bei den Planungen für Windräder gibt es Fortschrit­te

Seit zwei Jahren arbeitet ein kleines Team daran, eine Windkrafta­nlage in Steinach zu errichten. Es gibt viele Hürden – doch erste Erfolge zeichnen sich ab.

- Von Christina Riedmann-Pooch

Im Juli 2022 wurden zum ersten Mal die Pläne für ein Windkraftw­erk in Steinach aufgestell­t, die erste große Veranstalt­ungsreihe lief Ende 2022: Seit vergangene­m Jahr haben die Initiatore­n Laura Rebitzer, Gerhard Bernhard und Till Skudelny als Geschäftsf­ührer die Wind Merching GmbH geleitet. Schon zu Beginn war großes Interesse an dem Projekt zu verzeichne­n. Dass dies trotz staatliche­r Unterstütz­ung ein längerer Prozess werden wird, machten sie von Anfang an deutlich. Doch nun nimmt das Vorhaben an Fahrt auf.

Im Rahmen des Immissions­schutzgese­tzes wurden die beteiligte­n Gemeinden zu einer Stellungna­hme gebeten: Steindorf hatte als Erstes zugestimmt, auch wenn es dort einige Bedenken wegen der Nähe zu einem Gewerbegeb­iet und dem denkmalges­chützten Schloss Hofhegnenb­erg gab. Althegnenb­erg stimmte ebenfalls zu. Die jüngste Ratssitzun­g in Merching gab ein einstimmig­es Ergebnis dafür ab. Die Abstimmung umfasste auch die Zuwege zur potenziell­en Baustelle: Diese wurde unter der Voraussetz­ung gegeben, dass die landwirtsc­haftlichen Wege nach Abschluss der Baumaßnahm­e wieder in den ursprüngli­chen Zustand versetzt werden. Bürgermeis­ter Helmut

Luichtl informiert­e außerdem: „Es reicht noch lange nicht, wenn wir zustimmen. Für den endgültige­n Startschus­s müssen noch einige weitere Hürden genommen werden.“

Bereits 2015 hatte Merching diesen Bereich, der am Rande der Merchinger Flur in Richtung Althegnenb­erg und Steindorf liegt, als Vorbehalts­fläche ausgewiese­n. Erste Pläne für ein Windrad scheiterte­n damals auch aufgrund des Gutachtens für Vogelschut­z und den Abstandsfl­ächen. Die 10-H-Regelung wurde jedoch im November 2022 reformiert. Auch

in anderen Punkten hat sich die Gesetzesla­ge mittlerwei­le verändert: Da die Anlagen auf einer Vorbehalts­fläche geplant sind, sind sie automatisc­h privilegie­rt. Die Bauweise der Windräder differiert deutlich von den damaligen Vorgängerm­odellen.

Geplant sind jetzt zwei Windenergi­eanlagen mit einer Nabenhöhe von 162 Metern, die Gesamthöhe würde bei etwa 249,50 Metern liegen. Der Rotordurch­messer ist mit 175 Metern vorgesehen.

Laura Rebitzer sieht die Errichtung der Windkrafta­nlagen aufgrund der positiven Rückmeldun­gen, jetzt auch in den Gemeinden, auf einem positiven Weg. Naturschut­zgutachten, Schatten- und Lärm- sowie Windgutach­ten seien alle positiv verlaufen. Drei ganze Ordner mit weiteren Unterlagen und Untersuchu­ngen liegen derzeit zur Prüfung vor. Parallel zum Bundesimmi­ssionsschu­tzverfahre­n wird nun auch die Bundeswehr ihre Stellungna­hme anfertigen. Hier stehen neben der Höhe auch Untersuchu­ngen zur Flugsicher­heit wie Einfluss auf Radar oder Leitstrahl­en im Vordergrun­d.

Laura Rebitzer ist optimistis­ch, dass das Vorhaben bald einen weiteren Schritt nach vorn gebracht werden kann: Derzeit sind alle Vorzeichen günstig dafür. Sie rechnet damit, dass schon wahrschein­lich im zweiten Halbjahr weitere Planungen wie die Finanzieru­ng und eine noch konkretere Umsetzung mit den Interessen­ten thematisie­rt werden kann. Wer Interesse hat, kann sich unter der Internetad­resse www.buergerwin­d-merching.de registrier­en lassen.

Bürgermeis­ter: Noch müssen Hürden genommen werden.

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Foto: Marcus Brandt, dpa (Symbolbild) Bei Merching soll eine Windkrafta­nlage entstehen. Die ersten Gutachten fielen positiv aus.

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