Friedberger Allgemeine

Schweres Schicksal: Neue Heimat für Problemhun­de

Aggressive Hunde sind eine Gefahr für die Friedberge­r Mitarbeite­r im Tierheim Lech-Arche. Neue Chalets bieten den Tieren ein artgerecht­es Leben – und dem Team Sicherheit.

- Von Johanna Schnitzhof­er

Falsche Erziehung und aggressive­s Verhalten: Viele Hunde im Tierheim Lech-Arche sind nicht nur für ehemalige Besitzerin­nen und Besitzer eine Herausford­erung. Als Anlaufstel­le für schlimme Schicksale müssen sich hier auch Pflegerinn­en und Pfleger vor besonders schwierige­n Fällen in Acht nehmen. Um allen Vierbeiner­n ein schönes Leben zu garantiere­n, hat das Tierheim einige Neuerungen vorgenomme­n.

„Wir haben über 160 Plätze für Katzen. Große Probleme gibt es jedoch im Hundeberei­ch“, erzählt Heinz Paula, Vorsitzend­er des

Tierschutz­vereins Augsburg und Umgebung. Wie können Problemhun­de untergebra­cht werden, um trainiert und am Ende vielleicht sogar vermittelt zu werden? Dafür hat sich das Tierheim eine Lösung überlegt: „Wir sind sehr froh über unser neues Konzept der Hunde-Chalets“, sagt Paula. Die weitläufig­en Boxen ermögliche­n den Hunden ein tiergerech­tes Leben mit Innen- und Außenberei­ch, der genug Platz zum Toben und Spielen bietet. Anderersei­ts schützt die Unterbring­ung Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r, da sie den nötigen Sicherheit­sabstand zu den Tieren einhalten können.

Außerdem werden neue Container

errichtet. Sie sollen vor allem kranken Tieren Unterschlu­pf bieten. Ein separater Ort hilft bei der Isolierung und verhindert somit die Ausbreitun­g von Krankheite­n. Das könnte besonders bei bestimmten Katzenerkr­ankungen Leben retten. Doch neben großen Vierbeiner­n suchen auch kleine Nagetiere im Tierheim ein Zuhause. Kaninchen, Hasen oder Hamster könnten hier artgerecht wohnen, bis sie einen neuen Besitzer gefunden haben.

Zur Einweihung der neuen Hunde-Chalets und zum symbolisch­en Spatenstic­h für die Container war Thorsten Glauber, bayerische­r Staatsmini­ster für Umwelt und Verbrauche­rschutz, vor Ort. Mit einer Förderung von 40.000 Euro vom Freistaat und der Hilfe einer großzügige­n Spenderin konnten die Hundeboxen realisiert werden. Auch die Container können mit bis zu 300.000 Euro gefördert werden. „Wir wollen eine zuverlässi­ge Unterbring­ung gewährleis­ten. Das ist dadurch möglich geworden“, betonte Paula. Auch als Vorsitzend­er des Tierheimsc­hutzverein­s müsse er manchmal träumen, sagte Paula. Ein wichtiges Anliegen wäre ihm eine bayernweit­e verpflicht­ende Katzenkast­ration. „Dadurch hätten wir viel weniger Tierelend.“Über eine erhöhte Förderung der Tierheime würde er sich selbstvers­tändlich auch freuen, sagte er an Thorsten Glauber gewandt.

 ?? Foto: Johanna Schnitzhof­er ?? Thorsten Glauber, bayerische­r Staatsmini­ster für Umwelt und Verbrauche­rschutz (vorne links), Vorsitzend­er Heinz Paula, Anton Rittel (hinten links) und Susanne Rößner bei der Einweihung der neuen Hundeboxen.
Foto: Johanna Schnitzhof­er Thorsten Glauber, bayerische­r Staatsmini­ster für Umwelt und Verbrauche­rschutz (vorne links), Vorsitzend­er Heinz Paula, Anton Rittel (hinten links) und Susanne Rößner bei der Einweihung der neuen Hundeboxen.

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