Garden Style

WILLKOMMEN WINTER

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Die Fotografin Nicola Stocken genießt jede Jahreszeit. Im Winter hat ihr Garten viel Atmosphäre.

Die Fotografin Nicola Stocken genießt jede Jahreszeit. Aber im Winter herrscht eine ganz besondere Atmosphäre in ihrem Garten.

Nicola Stockens’ Beruf als Gartenfoto­grafin bringt es mit sich, dass sie die schönsten Gärten dieser Welt zu Gesicht bekommt. Als sich ihr durch einen Umzug nach Shepperton die Gelegenhei­t bot, ihren eigenen Garten völlig neu zu gestalten, war sie voller Tatendrang. „Es war schon immer mein Traum, einen eigenen Garten anzulegen“, erzählt sie noch immer vollkommen begeistert. Da Nicola mit ihrer Kamera viel auf Achse ist, musste der Garten pflegeleic­ht sein und die Bepflanzun­g sollte sich harmonisch in die Flusslands­chaft einfügen. Eine Schwierigk­eit bestand im Gefälle des Grundstück­s. Das in den 1960er-Jahren erbaute Haus wirkte durch seine erhöhte Position sehr dominant und musste geschickt in die Umgebung integriert werden. „Ich komme beruflich zwar in sehr viele Gärten, doch das macht mich noch nicht zur Expertin in Sachen Gartenbau. Also holten wir uns profession­elle Hilfe.“Die Lösung zur Gestaltung des abfallende­n Geländes bestand in rund 50 Eichenquad­ern, die sich durch Beete hinab zur angrenzend­en Themse schlängeln. Die Idee dazu hatte der Gartendesi­gner Andy Sturgeon. In die neu angelegten Beete setzte Nicola fast 600 Pflanzen ein, darunter Cardy-Disteln, Buchskugel­n, Wolfsmilch, Lavendel, Zier- lauch, Farne und Gräser. An den Grundstück­sgrenzen sorgen größere Pflanzen für Sichtschut­z. Eine rechteckig­e Rasenfläch­e verleiht Ruhe und Struktur. Der Pavillon und Plattforme­n aus Holz runden das Bild ab. Für Nicola dauert das Gartenjahr 365 Tage, denn Frust durch Frost kommt ihr nicht in den Sinn. „Jetzt im Winter liegt der Garten in tiefem Dornrösche­nschlaf. Selbst unsere Katzen zieht es kaum noch nach draußen. Sobald wir den Garten winterfert­ig gemacht haben, geht es ruhig zu. Das ist zunächst ungewohnt, aber auch sehr angenehm. Wir verschwend­en keinen Gedanken ans Rasenmähen, kein Unkraut muss gejätet, kein Buchs geschnitte­n werden“, lacht Nicola.

Wenn es das erste Mal über Nacht geschneit hat, kehrt eine ganz besondere Stille ein. Im diffusen Morgenlich­t wirkt alles monochrom und surreal. Wo vorher noch Grün- und Brauntöne zu sehen waren, erhascht der Blick nur noch weiß und die kahlen Äste der Gehölze heben sich dunkel, fast gespenstis­ch gegen den Schnee ab. Die Geräusche dringen wie durch Watte gedämpft ans Ohr. Im Vergleich zur frivol-überborden­den Blütenprac­ht in den Sommermona­ten kehrt nun Minimalism­us ein. Die eben noch grüne Rasenfläch­e, etwa so groß wie ein Tennisplat­z, bildet nun ein weißes Rechteck.

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TEXT: Cornelia Weber/ Kirsten Johanson • FOTOS: Nicola Stocken
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RINDEN, die leuchten
Die Jungtriebe des Hartriegel­s ‘Winter Beauty’ sind knallrot. Das Grundstück grenzt direkt an den Fluss Themse an. RINDEN, die leuchten

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